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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Klimawandel bedroht Wasserversorung und Gesundheit  
  Mehr als ein Sechstel der Weltbevölkerung wird in den kommenden Jahrzehnten im Sommer von Wasserknappheit bedroht sein. Die Klimaerwärmung führt den Prognosen zufolge dazu, dass die Schneeschmelze immer früher eintritt und ein Großteil des Wassers auf Grund fehlender Speichermöglichkeiten ungenutzt ins Meer abfließt.  
In einer wärmeren Welt werde es auch vermehrt zu gesundheitlichen Problemen kommen, heißt es in aktuellen Studien von US-Forschern.
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Zum Thema Klimawandel ist in "Nature" am 17. November 2005 ein Schwerpunkt mit unter anderem den folgenden beiden Studien erschienen: "Potential impacts of a warming climate on water availability in snow-dominated regions" von Tim Barnett und Kollegen (Band 438, S. 303-309, doi:10.1038/nature04141) und "Impact of regional climate change on human health" von Jonathan A. Patz und Kollegen (S. 310-317, doi:10.1038/nature04188).
->   Nature
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150.000 Menschen sterben "an Klimawandel"
 
Bild: Nature

Schon heute sterben nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich etwa 150.000 Menschen an den direkten oder indirekten Folgen des Klimawandels.

Als Gründe nennen die "Nature"-Autoren unter anderem Tote bei Hitzewellen. Sie befürchten mit steigenden Temperaturen eine stärkere Verbreitung von Insekten, die Krankheiten übertragen, und höhere Ernteausfälle.

Bild oben: In Rot und Orange werden jene Regionen dargestellt, wo im Jahr 2000 laut Berechnungen der Internationalen Gesundheitsorganisation (WHO) die meisten Menschen "am Klimawandel" sterben. Diese Zonen dürften sich in Zukunft ausweiten.
USA: Frühjahrshochwasser setzt früher ein
Im Westen der USA werde die globale Erwärmung dazu führen, dass um das Jahr 2050 herum das Frühjahrshochwasser etwa einen Monat früher einsetzt als bisher, berichten die Forscher um Tim Barnett von der Scripps Institution of Oceanography in La Jolla (Kalifornien).
Schifffahrt wird durch niedrigen Wasserstand eingeschränkt
Da es nicht genügend Wasser-Reservoire zum Speichern der ablaufenden Wassermassen gebe, werde das Wasser ausgerechnet im Sommer, wenn der Bedarf am höchsten ist, knapp.

Am Rhein werden sich Industrie, Landwirtschaft und die Haushalte in den Sommermonaten die knappen Ressourcen teilen müssen, die Schifffahrt wird durch den niedrigen Wasserstand eingeschränkt werden, berichten die Forscher weiter.
Gemäßigte Klimazonen besonders gefährdet
Nach Ansicht von Jonathan Patz von der University of Wisconsin in Madison und seinen Mitarbeitern wirkt sich die Klimaerwärmung bereits heute auf die Gesundheit der Bevölkerung aus, die Folgen würden in Zukunft noch stärker zu Tage treten.

Besonders gefährdet seien Regionen mit gemäßigtem Klima, die mit einer unverhältnismäßig starken Erwärmung rechnen müssen. Als direkte Folgen müsse man etwa mit einer Zunahme von Todesfällen nach Hitzewellen rechnen.

[science.ORF.at/APA/dpa, 17.11.05]
->   Scripps Institution of Oceanography
->   University of Wisconsin-Madison
->   Weitere Meldungen zum Klimawandel im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010