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Knochenzellen produzieren Antibiotika  
  Warum wird eigentlich der Kieferknochen nicht infiziert, wenn wir einen Zahn verlieren? Deutsche Forscher haben nun herausgefunden, warum. Knochen besitzen offenbar eine Art eigenes Immunsystem.  
Defensine machen Bakterien unschädlich
Beim Vergleich von Kiefer-, Arm- und Hüftknochenzellen beobachtete ein Team um den Kieler Forscher Patrick Warnke, dass Knochenzellen (Osteozyten) so genannte Defensine produzieren können. Dies berichtet der "New Scientist" (Nr. 2525, S. 19) in seiner Ausgabe vom nächsten Samstag.

Die Defensine wirken als universelles Antibiotikum und attackieren Bakterien, die durch die obere Hautschicht gedrungen sind. So werden etwa bei Zahnausfall Infektionen im Mund verhindert, wo es ständig vor Bakterien wimmelt.
Neue Möglichkeiten bei Parodonditis-Therapie
Die Kieler Forscher wollen nun untersuchen, wodurch genau die Abgabe der Defensine ausgelöst wird. Mit Hilfe dieser Erkenntnisse ließe sich möglicherweise das Immunsystem bei Kieferoperationen stärken oder die Behandlung von Parodontitis (Zahnfleischentzündung) erleichtern.

Außerdem könnte dieses Wissen den Erfolg von Knochentransplantationen verbessern. Die Forscher stellen ihre Entdeckung in einer der kommenden Ausgaben des Fachjournals "Bone" vor.

[science.ORF.at/dpa, 17.11.05]
->   Defensine - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010