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Frauen essen gegen Frust, Männer belohnen sich  
  Um sich selbst etwas Gutes zu tun, greifen viele Menschen gerne zu Nahrung: Ob es sich um "Frustfutter" oder Seelenbalsam handelt, hängt ganz vom Geschlecht ab, meinen nordamerikanische Forscher.  
Frauen essen sich eher schlechte Stimmungen vom Leib, Männer wollen sich eher belohnen.

Darauf machen die Konsumpsychologin Laurette Dube von der McGill University und ihr Team in der Zeitschrift "Physiology & Behavior" aufmerksam.
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Die Studie "Affect asymmetry and comfort food consumption" ist in "Physiology & Behavior" (Bd. 86, S. 559, Ausgabe vom 15.11.05) erschienen.
->   Abstract der Studie
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Online-Befragung von 277 Probanden
In der Vergangenheit, so betonen die Autoren, wäre zuviel Wert auf die Tatsache gelegt worden, dass Menschen aus Frust essen. Dass auch ausgesprochen positive Stimmungen das Essverhalten beeinflussen - und verstärken - können, sei dabei oft unter den Tisch gekehrt worden.

Allerdings gibt es da einige Unterschiede zwischen Geschlechtern, wie eine Online-Befragung von 277 Probanden ergab.
Frauen süß, Männer proteinreich
Einer davon liegt in der Reaktion nach dem Essen der Seelennahrung: Während Ältere und Männer sich besser fühlen, berichten Frauen und Jüngere eher von Schuldgefühlen.

Frauen greifen in seelischen Notsituationen auch eher zu zuckerhältigen oder fettreichen Nahrungsmitteln - Schokolade oder andere Süßigkeiten. Männer hingegen belohnen sich tendenziell durch eiweißreiches Essen, wie z.B. Steaks.
Stück angewandter Forschung
Fette und süße Speisen, das ist von früheren Studien bekannt, eignen sich dazu, negative Gefühle zu erleichtern. Kalorienärmere Nahrung hingegen wirken gut, um positive Gefühle zu verstärken.

Um der Studie endgültig das Etikett "angewandte Forschung" zu geben, verrät Ko-Autor Jordan Lebel von der Cornell University sein Lieblingsrezept eines Schokoladekuchens: Dieser, so versichert er, kann nicht nur positive Gefühle verstärken, sondern auch negative kurieren.

[science.ORF.at, 21.11.05]
->   Das Rezept (Cornell University)
 
 
 
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01.01.2010