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Hochwasserrisiko im Internet abschätzen  
  Ab Frühjahr 2006 kann man das Überschwemmungsrisiko für seinen Wohnort in Österreich im Internet abschätzen lassen. Das Projekt "HORA - Hochwasserzonierung Austria" soll das Risikobewusstsein schärfen.  
Das Projekt wurde von Landwirtschaftsministerium und Versicherungsverband Österreich (VVO) nach den schweren Hochwasserkatastrophen in Österreich 2002 und 2005 ins Leben gerufen und am Dienstag in Wien präsentiert.
Digitale Gefahrenlandkarte ab Frühjahr 2006
Über die Internet-Adressen von Ministerium und Versicherungsverband wird man bei der digitalen Gefahren-Landkarte einfach seine Adresse eingeben können und erhält je nach gewünschter Auflösung ein Luftbild bzw. einen Kartenausschnitt (Österreich-Karte 1:50.000) mit der markierten Adresse.

Markiert sind dabei die Zonen mit dem Risiko für ein 30-, 100- und 200-jährliches Hochwasser. Allerdings gibt es dabei noch Zoombeschränkungen, und auch Grundstücksgrenzen können nicht abgelesen werden. Ab dem Frühjahr 2006 soll das Service zur Verfügung stehen.
Restrisiko bleibt bestehen
Wie der für den Bereich Wasser im Landwirtschaftsministerium zuständige Sektionschef Wolfgang Stalzer betonte, ist die Bewusstseinsbildung ein wesentlicher Punkt für die Bewältigung von Naturgefahren.

Dabei müsse auch bewusst gemacht werden, dass Schutzmaßnahmen nur für eine bestimmte statistische Wiederkehr von Überschwemmungen ausgelegt sind, in der Regel 100-jährliche Hochwasser, und es daher ein Restrisiko gibt.
Präventionsmaßnahmen anregen
Das Hauptinteresse der Versicherungen an dem zwei Mio. Euro teuren Projekt HORA liegt laut Othmar Ederer, Generaldirektor der Grazer Wechselseitigen und VVO-Präsidiumsmitglied, darin, "Gefahren transparent zu machen, um Möglichkeiten für entsprechende Präventionsmaßnahmen zu setzen", etwa eine entsprechende Gestaltung des Kellers von Eigenheimen in hochwassergefährdeten Gebieten.

Ederer ist überzeugt, dass sich das langfristig auf Bebauungspläne, Schutzmaßnahmen, Bauvorschriften und auch die Versicherbarkeit niederschlagen wird.
Auch für Erdbeben und Lawinen einsetzbar
Ähnliche Systeme wie HORA soll es in Zukunft auch für andere Naturgefahr-Risiken geben, etwa für Erdbeben oder Lawinen.

Auch eine Verschneidung von HORA mit den Gefahrenzonenplänen der Gemeinden sei vorstellbar, was eine parzellenscharfe Abfrage ermöglichen würde.

[science.ORF.at/APA, 22.11.05]
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01.01.2010