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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Weniger Kohlendioxid ließ Antarktis-Eis wachsen  
  Weniger Kohlendioxid in der Atmosphäre und eine geänderte Neigung der Erdachse sind laut einer deutschen Studie für das Wachsen der antarktischen Eiskappe vor rund 14 Millionen Jahren verantwortlich.  
Damals endete eine Warmphase auf der Erde, nach der sich das Eis auf dem antarktischen Kontinent innerhalb von 80.000 Jahren stark vergrößerte.

Das Team um Wolfgang Kuhnt von der Universität Kiel präsentiert seine Arbeit in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift "Nature".
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Die Studie "Impacts of orbital forcing and atmospheric carbon dioxide on Miocene ice-sheet expansion" ist in "Nature" (Bd. 438, S. 483, Ausgabe vom 24.11.05) erschienen.
->   Abstract der Studie
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Kein Schmelzen mehr im Sommer
Die Bahn der Erde um die Sonne verändere sich regelmäßig, berichtet Kuhnt. "Während der Abkühlung hat eine derartige Veränderung stattgefunden, die eine Abnahme der Temperaturen im antarktischen Sommer mit sich brachte.

So konnte das antarktische Eisschild ab diesem Zeitpunkt im Sommer nicht mehr abschmelzen und wuchs kontinuierlich an", schreibt der Geowissenschaftler.
Zwei Millionen Jahre via Bohrkerne untersucht
Gleichzeitig habe sich der Gehalt des für das Klima bedeutsamen Gases Kohlendioxid in der Atmosphäre verringert. Den Nachweis erbrachten Untersuchungen von Meeresablagerungen in zwei Bohrkernen aus dem subtropischen Pazifik.

Die Analyse von Sauerstoff- und Kohlenstoffisotopen in den Kalkschalen winziger Meeresorganismen (Foraminiferen) erlaube Rückschlüsse auf das Eisvolumen und die Kohlendioxidwerte.

Die Forschergruppe aus Kiel und Bremen betrachtete einen Zeitraum von rund zwei Millionen Jahren. Sie erhielt dabei Werte im zeitlichen Abstand von 4000 Jahren.
Treibhausgas Kohlendioxid
Kohlendioxid gilt als eines der wichtigsten Treibhausgase in der Erdatmosphäre. Diese Gase lassen kurzwellige Sonnenstrahlung bis zur Erdoberfläche vordringen, reduzieren aber die Ausstrahlung langwelliger Wärmestrahlung in den Weltraum.

In der aktuellen Diskussion um eine globale Erderwärmung wird Kohlendioxid eine entscheidende Rolle beigemessen. Seit der industriellen Revolution ist der Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas stark gestiegen.

[science.ORF.at/dpa, 24.11.05]
->   Institut für Geowissenschaften, Universität Kiel
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Klimawandel
 
 
 
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01.01.2010