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FWF: Fünf neue Forschungs-Schwerpunkte  
  Der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) hat in seiner jüngsten Kuratoriumssitzung die Förderung von fünf Schwerpunkt-Programmen beschlossen.  
Ein Spezialforschungsbereich (SFB), zwei Nationale Forschungsnetze (NFN) und zwei Doktoratskollegs (DK) werden in den nächsten drei bis vier Jahren mit insgesamt knapp zehn Mio. Euro gefördert.
Kratky: "Hohe Standards"
Wie FWF-Präsident Christoph Kratky gegenüber der APA betonte, entspricht das durchschnittliche Fördervolumen für einen Forschungs-Schwerpunkt über die gesamte Laufzeit in etwa dem von 30 bis 40 Einzelprojekten.

"Da ist es klar, dass wir extrem hohe Anforderungen an die beantragten Vorhaben stellen müssen, und die ausgewählten entsprechen den absolut höchsten Standards", sagte Kratky.
Sonderforschung: Signalwege in Zellen
Der SFB "Jak-Stat Signalling: From Basic to Disease" ist der erste SFB an der Veterinärmedizinischen Universität Wien (VUW). Unter der Führung des VUW-Genetikers Mathias Müller kooperieren hier Universität Wien, Medizin-Universität Wien, Institut für Molekulare Pathologie (IMP) und Ludwig Boltzmann-Institut für Krebsforschung.

Für die ersten vier Jahre stehen 3,3 Mio. Euro zur Verfügung. Die Wissenschaftler wollen sich dabei einem Übertragungsweg für Signale innerhalb von Zellen widmen, dessen Störungen mit Krankheiten wie Entzündungen oder Krebs in Verbindung stehen.

Die VUW stellt noch einmal zwanzig Prozent der Fördersumme jener Projektteile, die an der Vetmed angesiedelt sind, für einen weiteren Ausbau und Vertiefung zur Verfügung.
Forschungsnetze: Zahlentheorie ...
Das mathematische NFN "Analytische Kombinatorik und Probabilistische Zahlentheorie" umfasst zehn Teilprojekte, die von insgesamt 18 Wissenschaftern an den Technischen Universitäten (TU) Wien und Graz, den Universitäten Wien, Linz und Salzburg sowie der Montanuni Leoben betreut werden.

Dem Netzwerk unter der Führung von Michael Drmota von der TU Wien stehen für vorerst drei Jahre 2,3 Mio. Euro zur Verfügung.
... und Materialtechnik
Im Bereich organische Elektronik bewegt sich das NFN "Interface controlled and functionalized organic films", das unter der Koordination von Helmut Sitter an der Universität Linz verankert ist und an dem u.a. die TU Graz, die Uni Graz und die Montanuni beteiligt sind.

Ziel ist es, die fundamentalen Prozesse bei der Herstellung von organisch dünnen Filmen zu verstehen, welche die elementaren Bausteine für Bauelemente wie Solarzellen oder chemische Sensoren bilden.
Doktoratskollegs: Bioanalytik ...
Das DK "Moleculare Bioanalytic: From Recognition to Membrane Transport" wird von mehreren Instituten der Uni Linz, dem Radon-Institut für Numerische und Angewandte Mathematik der Akademie der Wissenschaften in Linz und der Upper Austrian Research GmbH getragen.

Ziel der von Peter Pohl koordinierten Doktorandenausbildung, die für vorerst drei Jahre 1,5 Mio. Euro erhält, ist die Klärung der Frage, wie Moleküle an Membranoberflächen erkannt und durch Membranproteine geschleust werden.
... und Elementarteilchenphysik
Eng mit Graduiertenkollegs aus Deutschland und der Schweiz arbeitet das DK "Hadronen im Vakuum, in Kernen und in Sternen" an der Universität Graz (Sprecher: Reinhard Alkhofer) zusammen, das für drei Jahre 800.000 Euro erhält.

Hadronen sind Teilchen, die aus Quarks aufgebaut sind und der starken Wechselwirkung unterliegen - etwa die Bestandteile des Atomkerns, Protonen und Neutronen.
Laufzeiten und Fördervolumina
Spezialforschungsbereiche (SFB) sind für zehn Jahre konzipiert (Zwischenbegutachtungen nach vier und sieben Jahren) und haben ein durchschnittliches Fördervolumen von einer Mio. Euro pro Jahr. Diese eng vernetzten Großprojekte - derzeit gibt es 15 davon - sollen "centers of excellence" an einem Standort bilden.

Im Gegensatz dazu sind NFN für sechs Jahre konzipiert (Zwischenbegutachtung nach drei Jahren), haben ein durchschnittliches Fördervolumen von 500.000 Euro pro Jahr und sind in der Regel über mehrere Forschungsstandorte in Österreich verteilt - mit den zwei neuen sind das derzeit zehn.

DK sind Ausbildungszentren für den hoch qualifizierten akademischen Nachwuchs, bei denen sich mehrere Wissenschafter zusammenschließen, um Doktoranden auszubilden. Mit den zwei neuen DK gibt es erst fünf derartige Graduiertenschulen.

[science.ORF.at/APA, 25.11.05]
 
 
 
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01.01.2010