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Schweizer stimmen klar gegen Gentechnik-Produkte  
  In der Schweiz gilt künftig ein Verbot von gentechnisch veränderten Agrarprodukten. Eine entsprechende Verfassungsänderung ist bei einer Volksabstimmung mit deutlicher Mehrheit angenommen worden.  
55,7 Prozent der Bürger stimmten am Sonntag mit Ja und 44,3 Prozent mit Nein. In keinem der 26 Kantone gab es eine Nein-Mehrheit. Mit hauchdünner Mehrheit von 50,6 Prozent sagten die Schweizer auch Ja zur Ladenöffnung am Sonntag.
Fünfjähriges Verbot
Das Ergebnis des Gentechnikreferendums fiel überraschend klar aus. Vor dem Urnengang hatten Meinungsforscher bezweifelt, dass die von der Regierungs- und Parlamentsmehrheit bekämpfte Initiative die notwendige Zustimmung der Hälfte der Kantone erhalten wird.

Die so genannte "Gentechfrei-Initiative" verlangt, dass fünf Jahre lang keine gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut und gentechnisch veränderte Nutztiere nicht in die Schweiz eingeführt werden dürfen. Das Moratorium tritt sofort in Kraft.
Abstimmung 1998 brachte anderes Ergebnis
Besonders gut kam die Initiative in der französischsprachigen Westschweiz an. Im Kanton Jura stimmten 75,9 Prozent mit Ja. Sogar die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, wo ein großer Teil der Bevölkerung von den großen Chemiebetrieben leben, stimmten mit 50,8 und 50,7 Prozent zu.

1998 hatten die Schweizer mit 66 Prozent gegen eine Vorlage gestimmt, die vorsah, gentechnisch veränderte Organismen komplett zu verbieten. Damals hieß es, die Schweiz wolle sich die Chancen der Gentechnologie nicht verbauen. In der Folge wurde die heutige Gesetzgebung mit ihren strengen Auflagen eingeführt.

[science.ORF.at/APA/sda, 28.11.05]
->   Gentechfrei-Initiative
 
 
 
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01.01.2010