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Forschungsrat setzt Akademie unter Reformdruck  
  Der Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) setzt die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in seiner jüngsten Empfehlung zur Mittelvergabe von Forschungssondermitteln unter Reformdruck.  
Bei der Vergabe der Mittel aus dem Offensivprogramm und der Forschungsstiftung für 2006 schlägt der Rat vor, nur 20 Prozent der für die Akademie beantragten Mittel freizugeben.

Über die Vergabe der restlichen 80 Prozent will der Rat erst entscheiden, wenn bis März 2006 ein Bericht zu den Ergebnissen der ÖAW-Reform vorliegt.
Bisher: Senat eingerichtet, bessere Evaluationen
Bildungsministerium und RFT haben in den vergangenen eineinhalb Jahren mehrfach Reformen von der ÖAW gefordert. Diese hat bisher mit der Einsetzung eines Senats als Bindeglied zwischen Gesellschaft und ÖAW und einer Verbesserung der Evaluationen von ÖAW-Einrichtungen geantwortet.
Reicht Rat noch nicht
Das war dem Rat offensichtlich nicht genug - er hat nur ein Fünftel der für die ÖAW beantragten Mittel in Höhe von insgesamt 22,7 Mio. Euro freigegeben.

Betroffen davon sind auch die beantragten Gelder für Spitzenforschungseinrichtungen der Akademie wie das Institut für molekulare Biotechnologie (IMBA) oder das Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI).
345 Millionen Euro Forschungssondermittel
Insgesamt hat der Forschungsrat die Vorempfehlung für 125 Mio. Euro aus der Forschungsstiftung (die endgültige Entscheidung über die Vergabe trifft deren Stiftungsrat) sowie die Empfehlung für 220 Mio. Euro aus dem Offensivprogramm II abgegeben - in Summe fließen damit also 345 Mio. Euro zusätzlich zu den entsprechenden Budgets der Ministerien in die Forschung.
Forschungsoffensive ausgeschöpft
Damit sind die gesamten Mittel der zweiten, seit 2004 laufenden Forschungsoffensive der Bundesregierung in Gesamthöhe von 600 Mio. Euro vergeben.

Davon gingen 44 Prozent in den Ressortbereich des Infrastrukturministeriums, 34 Prozent in jenen des Bildungsministeriums und 22 Prozent in jenen des Wirtschaftsministeriums.
Signal in Richtung Grundlagenforschung
Mit seiner Empfehlung für die Sonder- und Stiftungsmittel 2006 setzt der Rat ein Signal in Richtung Grundlagenforschung. Der Wissenschaftsfonds FWF soll im kommenden Jahr 41,5 Mio. Euro für bottom-up-Projekte aus der Forschungsstiftung erhalten.

Außerdem empfiehlt der Rat einen Vorgriff auf die ab 2007 wirksame Forschungsmilliarde in Höhe von 30 Mio. Euro für den FWF - ein Wunsch, dem allerdings das Finanzministerium noch nicht zugestimmt hat.

Die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) erhält 2006 laut RFT-Empfehlung 40 Mio. Euro aus der Stiftung für bottom-up-Projekte.
Geldverteilungen in den drei Ministerien
Im Wirkungsbereich des Bildungsministeriums empfahl der RFT neben den Geldern für die Akademie u.a. 25 Mio. Euro für universitäre Infrastruktur.

Beim Wirtschaftsministerium kam es auf Wunsch des Ressorts zu einer starken Umschichtung in Richtung der Kompetenzzentrenprogramme K-ind und K-net, für die 2006 knapp 28 Mio. Euro an Offensivmittel zur Verfügung gestellt werden. Damit soll, wie es aus dem Rat heißt, eine Finanzierungslücke für diese in Umbruch befindlichen Programme geschlossen werden.

Im Ressortbereich des Wirtschaftsministeriums erhält außerdem die Christian Doppler-Gesellschaft (CDG) insgesamt 9,2 Mio. Euro, davon fünf Mio. Euro aus der Forschungsstiftung.
Nun kommt die Forschungsmilliarde
Nach Abschluss des Offensivprogramms II denkt man im Forschungsrat bereits an die Forschungsmilliarde, die von 2007 bis 2010 zur Verfügung stehen soll.

Bisher wurde bereits auf 125 Mio. davon vorgegriffen, kommen die für den FWF empfohlenen 30 Mio. dazu, stehen noch rund 850 Mio. Euro zur Verfügung.

Davon sollte nach Vorstellung des Rates ein großer Anteil bereits 2007 vergeben werden, gedacht wird an ein Drittel bis die Hälfte.

[science.ORF.at/APA, 1.12.05]
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01.01.2010