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Fünfter Band der heimischen Philosophiegeschichte  
  Mittwochabend wurde der fünfte Band der groß angelegten Philosophiegeschichte Österreichs in Wien präsentiert. Er behandelt die Jahre 1920 bis 1951 - eine in jeder Hinsicht bewegte Epoche.  
Die Jahre 1920 bis 1951 bestehen aus gebündelten Wechselfällen sowohl in der Geschichte als auch in der Philosophie. Auf der einen Seite ist da die positivistische Nachfolge des Wiener Kreises, auf der anderen Seite zeitgeistige Kurzzeitphilosophien.

Die Philosophie war in Österreich aber ihrer Zeit voraus, was 1920/21 die Kelsen'sche Debatte über eine Verfassung zeigt, die erst Jahre später einstürzt.
Naturwissenschaft und Mauern-Bauer
Einer der Herausgeber der Philosophiegeschichte, der Soziologe Reinhold Knoll ortet in dieser Zeit zum einen eine Philosophie, die sich stark an anderen Geistes- und Naturwissenschaften orientiert:

"Ich verweise hier auf den Nobelpreisträger Schrödinger oder den Biologen Bertalanffy, bei denen ganz spezifische Sachbezüge in die Philosophie eingeführt wurden - dadurch lässt sich dann zum Beispiel Karl Popper verstehen.

Die 'Schulphilosophie' an den Universitäten hingegen war so wenig geistesgegenwärtig und so sehr zerstritten, dass zwischen den beiden Philosophieinstituten der Universität Wien - zwischen den beiden Ordinarien Leo Gabriel und Erich Heintel - eine Mauer errichtet wurde, damit sie einander nicht sehen oder begegnen mussten."

Dazu machte sich noch das Fehlen der vor Hitler geflüchteten und nicht mehr zurückgekehrten Philosophen schmerzlich bemerkbar.

Martin Haidinger, Ö1-Wissenschaft, 1.12.05
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"Verdrängter Humanismus - verzögerte Aufklärung", Band V Philosophie in Österreich 1920-1951 ist im WUV-Verlag Facultas erschienen.
->   WUV-Verlag Facultas
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01.01.2010