News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Forscher: Ozonloch klafft bis 2065 über Antarktis  
  Das Ozonloch über der Antarktis verschwindet nach einer neuen Analyse vermutlich erst in 60 Jahren, 15 Jahre später als bisher erwartet. Schuld daran seien bestimmte Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW).  
Sie entweichen trotz eines weltweiten Produktionsverbots weiter in die Atmosphäre, berichtete der Online-Dienst des Fachjournals "Nature" am Donnerstag.
FCKW noch in alten Geräten vorhanden
FCKW seien noch in alten Kühlschränken, Feuerlöschern und Klimaanlagen vorhanden, erläuterten Forscher bei einem Treffen der amerikanischen Geophysiker-Union in San Francisco.

Durch die Zerstörung der Ozonschicht gelangt mehr UV-Licht auf die Erdoberfläche. Bei Menschen kann dies zu Hautschäden bis hin zum Hautkrebs führen.
Loch soll sich erst 2065 schließen
In der Atmosphäre fänden sich mehr FCKW als erwartet, ergaben übereinstimmend die Untersuchungen verschiedener Forscherteams sowie Modellstudien.

"Wir gehen nun von einem Zeitrahmen bis etwa 2065 aus", sagte John Austin, ein Spezialist für Computermodelle am geophysikalischen Labor in Princeton (US-Staat New Jersey), bis sich das Loch schließe.
Messungen bei Flügen über USA und Kanada
Die FCKW-Emissionen wurden bei Flügen in niedriger Höhe über den USA und Kanada gemessen.

"Wir hätten erwartet, dass diese Reservoirs annähernd erschöpft sind", äußerte sich auch Dale Hurst von der US-Atmosphärenforschungsbehörde NOAA in Boulder (Colorado) enttäuscht.
Kleineres Loch könnte 2030 verschwinden
Laut Messungen der US-Raumfahrtbehörde NASA war das Ozonloch über der Antarktis im Herbst 24,3 Millionen Quadratkilometer groß - das entspricht mehr als der doppelten Fläche Europas.

Das kleinere Ozonloch über der Arktis könnte bereits um 2030 verschwinden, prognostizierten die Forscher.

[science.ORF.at/APA/dpa, 9.12.05]
->   Zum Original-Artikel in "Nature Online"
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010