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Artensterben beschleunigt sich  
  Das Artensterben beschleunigt sich dramatisch: Heute sind einer Studie zufolge drei Mal so viele Arten bedroht, wie in den vergangenen 500 Jahren bereits ausgestorben sind. Der Mensch habe die Aussterberate um das 100- bis 1000fache über das natürliche Maß hinausgetrieben.  
Das berichtet eine Gruppe um Taylor Ricketts von der Umweltstiftung WWF in den "Proceedings" der amerikanischen Akademie der Wissenschaften (PNAS).

Sie hat auch eine aktuelle Weltkarte mit gefährdeten Arten erstellt.
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Die Studie "Pinpointing and preventing imminent extinctions" erscheint als Online-Vorabpublikation zwischen dem 12. und 16. Dezember 2005 in den PNAS" (DOI: 10.1073/pnas.0509060102).
->   Zur Studie (sobald online)
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Bedrohte Arten leben meist nur noch an einem Ort
Die Biologen untersuchten solche Arten, für die es weltweite Daten gibt. Dazu zählen Säugetiere, Vögel, Amphibien, einige Reptilien und als einzige Pflanzengattung Nadelhölzer.

Die meisten der demnach 794 bedrohten Arten leben jeweils nur noch an einem Ort.
595 Zentren des Aussterbens identifiziert
Seit dem Jahr 1500 sei die Ausrottung von 245 Arten aus diesen Gruppen verzeichnet, berichten die Forscher um Taylor Ricketts von der Umweltstiftung WWF.

"Die festgelegten Arten machen nur ein Bruchteil aller aus, die durch das menschliche Handeln vom Aussterben bedroht sind."
Mehrzahl ist ungeschützt
 
Grafik: PNAS

Die Forscher identifizierten 595 Zentren bevorstehenden Aussterbens, die jeweils als einzige verbliebene Heimat für bedrohte Arten dienen.

Die Mehrzahl dieser letzten Refugien sei nicht genug geschützt. Nur ein Drittel sei derzeit abgesichert. An den übrigen Plätzen sollten dringend Schutzmaßnahmen ergriffen werden, um den Verlust der Spezies zu verhindern, heißt es in dem Artikel.

Auf der Karte zu sehen sind vollkommen bzw. teilweise geschützte Gebiete (gelb) sowie Gebiete ohne Schutz bzw. ohne klaren Status (rot).
Entwicklungsländer brauchen Hilfe
"Die große Mehrheit dieser Plätze liegt in Entwicklungsländern", schreiben Ricketts und Kollegen.

"In vielen Fällen ist ihre Rettung nicht ohne substanzielle Hilfe aus den Industrieländern möglich."

[science.ORF.at/APA/dpa, 13.12.05]
->   Alliance for zero extinction
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01.01.2010