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ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Wie man gesunde Kekse bäckt  
  Die Köstlichkeiten zwischen Advent und Neujahr werden vielen in Erinnerung bleiben: Durchschnittlich 370 Gramm nimmt man in den wenigen Wochen zu. Im Folgenden ein paar Tipps, wie man beim Keksbacken Hüftspeck vermeiden kann, aber auch Gesundheitsrisiken wie Cholesterin, Acrylamid und Transfettsäuren ausweicht.  
Butter oder Margarine fürs (Lebkuchen)Herz?
Butter oder Margarine zum Keksbacken - das sei in erster Linie eine Geschmacksfrage, sagt die Ernährungswissenschaftlerin Eva Unterberger im ORF-Radio. Die Vorsitzende des Verbandes der Ernährungswissenschaftler Österreichs:

"Wenn man die Wahl zwischen Butter und Margarine von der Wirkung auf den Cholesterinspiegel abhängig macht, dann ist das aus meiner Sicht einerlei. Der Cholesterinspiegel wird weniger durch die externe Cholesterinzufuhr beeinflusst, denn durch die gesamte Fettaufnahme.

Eine sinnvolle Maßnahme, um den Cholesterinspiegel positiv zu beeinflussen, wäre es generell die Fettaufnahme zu reduzieren: Es gelingen Rezepte, auch wenn man beim Fett ein bisschen spart."
Linzer Augen mit Transfett?
"Transfettsäuren" haben vor einiger Zeit Ernährungswissenschaft und Medizin den Gusto auf Gebackenes verdorben - Transfettsäuren können den Cholesterinspiegel erhöhen. Doch für die adventliche Backsession zuhause gibt die Ernährungswissenschaftlerin Eva Unterberger Entwarnung:

"Mittlerweile hat man es technologische geschafft, dass gehärtetes Pflanzenfett, das im Haushalt verwendet wird (also Margarine), kaum mehr Transfettsäuren enthält. D.h. wenn man zuhause mit Margarine bäckt, werden die daraus hergestellten Backwaren keine Transfettsäuren enthalten. Sehr wohl sind aber immer noch Transfettsäuren in industriell hergestellten Backwaren und in Fast Food enthalten."
->   Mehr dazu: Transfette - unterschätzte Krankmacher (31.1.05)
Heiß auf Acrylamid-Stollen?
Acrylamid ist möglicherweise krebserregend - das schließen Wissenschaftler und Gesundheitsbehörden aus Tierversuchen. Acrylamid bildet sich bei Temperaturen von mehr als 100 Grad Celsius aus Zucker- und Eiweißbausteinen; es entsteht beim Bräunungsprozess - also beim Backen (sowie Frittieren, Braten, Rösten und Grillen).

Um Acrylamid zu vermeiden, rät die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): Kekse nur sanft bräunen, bei nicht mehr als 190 Grad Celsius; Ei oder Eigelb im Rezept verhindert die Acrylamid-Bildung.
->   Acrylamid in Weihnachtsgebäck (DGE)
Zucker-Brot oder Süßstoff-Makronen?
Ob Zucker oder Süßstoff für die Weihnachtsbäckerei - auch das sei eine Geschmacksfrage, meint die Ernährungswissenschaftlerin Unterberger, sowie eine Frage des Gelingens. Kalorien könne man aber mit Sicherheit einsparen.

"Süßstoff wird immer wieder kontrovers diskutiert - ob er einen Einfluss auf den Insulin- bzw. Blutzuckerspiegel im Körper hat. Nun haben aber Experimente gezeigt, dass es durch Süßstoff nicht zu einem vermehrten Hungergefühl kommt."
Zu guter Letzt: Gewürze fürs Gewissen...
So manches Gewürz in Keksen und Stollen unterstützt die Verdauung - wie Kardamom, der Bauchspeicheldrüse und Galle anregt; Anis beugt Blähungen vor und Zimt beeinflusst den Blutzuckerspiegel positiv sowie die Blutfette (nämlich das schlechte LDL-Cholesterin und die Triglyceride), sagt die Ernährungswissenschaftlerin Eva Unterberger.
...und gezielt in die Keksdose greifen
Kletzenbrot und Lebkuchen statt Vanillekipferl und Linzeraugen - damit werden Fett und Kalorien gespart, meint Eva Unterberger.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft, 19.12.05
->   Verband der Ernährungswissenschafter Österreichs (VEÖ)
->   profil-Artikel zu Transfetten
->   Broschüre zu Acrylamid (Deutsches Landwirtschaftsministerium)
->   Weihnachtsbäckerei: "Sinnlich statt besinnlich" (ORF.at)
->   Kulinarische Physik: Die Weihnachtsgans aus dem Labor (21.12.01)
 
 
 
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01.01.2010