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Impf-Alternative: Mikrokapseln setzen Wirkstoffe frei  
  Belgische Forscher entwickelten eine Alternative zu herkömmlichen Injektionen: "Programmierbare" Mikrokapseln könnten Wirkstoffe über Monate zeitgesteuert im Körper freisetzen.  
"Explosionen statt Injektionen" verspricht die Entwicklung von Chemikern der Universität Gent und der Universite Catholique de Louvain (Belgien). Das berichtet die American Chemical Society in ihrer Zeitschrift Biomacromolecules.
Vorprogrammierte Medikamentfreisetzung...
Die Wissenschaftler kreierten Mikrokapseln, die gleichsam vorprogrammiert werden können und nach einer gewünschten Zeit platzen.

So könnten etwa im menschlichen Körper in bestimmten Abständen automatisch Wirkstoffe und Medikamente freigesetzt werden.
... durch Mikrokapseln
Die Kapseln sind so klein, dass sie problemlos mit einer herkömmlichen Injektion verabreicht werden können.

Sie bestehen aus einem Gel-Kern und einer aus Fetten aufgebauten Membran. Das Gel ist so gestaltet, dass es sich langsam abbaut. Dadurch entsteht im Inneren zunehmender Druck, der schließlich die Membran zu platzen bringt. Eingebaute Wirkstoffe werden dann frei.
Lange Versorgung ohne weitere Injektion
Laut den Wissenschaftler könnten die Mikrokapseln so gesteuert werden, dass sie über Wochen und sogar Monate erhalten bleiben und erst dann explodieren.

Ärzte könnten so Patienten mit einer einmaligen Injektion über lange Zeit mit Medikamenten versorgen. Auch für Impfstoffe, die bisher in mehreren Teilimpfungen verabreicht werden, sei die Mikrokapsel-Methode denkbar.

[science.ORF.at/APA, 4.1.06]
->   Universität Gent
->   Universite Catholique de Louvain
->   American Chemical Society
Mehr zum Thema bei science.ORF.at:
->   Punktgenaue Therapie von Rückenschmerzen (27.7.2005)
 
 
 
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01.01.2010