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Spitalspatienten: 40 Prozent sind mangelernährt  
  Bis zu 40 Prozent der stationär aufgenommenen Patienten in Europas Spitälern sind mangelhaft ernährt. Zu dieser Einschätzung kommt die von Österreich ausgehende internationale Ärzteinitiative "Nutrition Day".  
Die Mediziner führen nun erstmals eine groß angelegte Studie in 26 Staaten durch, die helfen soll, dieses Ernährungsproblem in den Griff zu bekommen.
Bis zu acht Mal höheres Risiko
Wer im Krankenhaus oder auch als Patient in häuslicher Pflege nicht ordentlich isst, hat ein bis zu acht Mal höheres Risiko nicht mehr gesund zu werden oder gar zu sterben, zeigte eine US-Studie.

Diese schockierende Zahl scheint zu bestätigen, was ein internationales Ärzteteam um den Wiener Intensivmediziner Michael Hiesmayr für Europa, die USA, Mexiko, Brasilien und Indien mit der großen "Nutrition Day"-Studie belegen will: "Vorstudien haben ergeben, dass bis zu 50 Prozent der Patienten bereits bei der Einlieferung bis zu sieben Kilo verloren haben."
Mangelhaftes Bewusstsein
Dabei liegt es nicht an der Qualität des Spitalsessens, sagt Hiesmayr, sondern oft an mangelndem Bewusstsein - von Patienten wie vom Pflegepersonal - für die Wichtigkeit von ausreichender Nahrungszufuhr: "Nur zehn Prozent geben als Grund für Mangelernährung die mangelhafte Qualität des Essens an."

Die Studie wird zum Stichtag 19. Jänner in 600 Krankenhausstationen in 26 europäischen und vier weiteren Staaten durchgeführt. "Nutrition Day in Hospitals" soll ab nun in regelmäßigen Intervallen durchgeführt werden.

Martin Haidinger, Ö1 Wissenschaft, 17.01.06
->   Medizinische Universität Wien
 
 
 
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01.01.2010