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Wissenschaftlerin 2005: Klimaforscherin Kromp-Kolb  
  Die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb (57) ist Österreichs "Wissenschaftlerin des Jahres 2005". Diese Auszeichnung des Klubs der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten wurde ihr am Dienstag in Wien verliehen.  
Kromp-Kolb, Professorin für Meteorologie am Department Wasser, Atmosphäre und Umwelt der Universität für Bodenkultur Wien und dort auch Vorsitzende des Senats, ist in den vergangenen Jahren vor allem mit Studien und Kommentaren über regionale Auswirkungen des Klimawandels bekannt geworden.
Breites Themenspektrum
Bild: APA
Helga Kromp-Kolb
Als Umweltmeteorologin hatte Kromp-Kolb in den vergangenen Jahren immer wieder Gelegenheit dazu, ihre gesellschaftspolitisch relevanten Arbeiten der Allgemeinheit verständlich zu machen.

So hat sie u.a. an Themen wie nukleare Sicherheit grenznaher Kernkraftwerke, Schadstoffausbreitung, troposphärisches und stratosphärisches Ozon, Feinstaub und Auswirkungen des Klimawandels in Österreich wissenschaftlich gearbeitet.
Fachfrau für extreme Wetterereignisse
Sie fühlt sich, wie sie betont, verpflichtet, ihr Wissen an die Öffentlichkeit weiterzugeben. Gelegenheit dazu hatte sie in den vergangenen Jahren oftmals, etwa als extreme Wetterereignisse wie Hochwasser sie zu einer in den Medien gefragten Gesprächspartnerin gemacht haben.

Gleichzeitig hat sie sich in verschiedenen Kommissionen und Arbeitsgruppen in der Politikberatung eingebracht.
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Kromp-Kolb zum aktuellen kalten Wetter
Im Ö1 Mittagsjournal sprach Kromp-Kolb am Dienstag auch über das aktuelle kalte Wetter. Sie hält dies für ein "gutes Beispiel, dass der Begriff Klimaerwärmung durchaus nicht heißen muss, dass es nicht auch kalt sein kann". Die Variabilität des Klimas werde zunehmen, auch sehr heiße Tage werden häufiger, meinte die Klimaforscherin.

Dieser Wechsel sei eines der großen Probleme. Das andere sei die kontinuierliche Veränderung des Klimas, die zu allerlei Umstellungsschwierigkeiten führe, "auf die sich die Gesellschaft noch nicht eingestellt hat".
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Vortrag in den USA
Verbunden mit der Auszeichnung ist nicht nur ein nach Kromp-Kolb benannter Stern.

In Kooperation des Klubs der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten mit dem vom österreichischen Wissenschaftsattache in Washington, Philipp Steger, geleiteten Office of Science and Technology (OST) wird die Wissenschaftlerin zu einem Vortrag in die US-Hauptstadt eingeladen.
Wissenschaftlicher Werdegang
Kromp-Kolb, geboren am 14. November 1948 in Wien, studierte an der Universität Wien Meteorologie, wo sie 1971 promoviert wurde und 1982 im Spezialbereich Umweltmeteorologie habilitierte.

An der Uni Wien war sie zuerst als Assistentin und bis 1995 als Dozentin tätig und leitete von 1986 bis 1995 die Abteilung Umweltmeteorologie. Parallel dazu stand sie von 1976 bis 1993 der gleichnamigen Abteilung an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik vor.

1995 wurde sie als Uni-Professorin für Meteorologie an die Universität für Bodenkultur berufen, wo sie seit 2003 auch Vorsitzende des Senats ist.
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Kromp-Kolb im Ö1-Gespräch
Im September 2005 war Helga Kromp-Kolb Gast von Michael Kerbler in der Ö1 Sendung "Im Gespräch".
->   Mehr dazu in oe1.ORF.at
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Arbeit für breite Öffentlichkeit verständlich machen
Von den Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten wurde Kromp-Kolb, deren Mann drei Kinder in die Ehe mitgebracht hat, für ihr Bemühen ausgezeichnet, ihre Arbeit einer breiten Öffentlichkeit verständlich zu machen.

Diese Aufgabe hält die Expertin, die im Vorjahr mit ihrem Kollegen Herbert Formayer das "Schwarzbuch Klimawandel" herausgegeben hat, für notwendig, "schließlich zahlt der Steuerzahler dafür und hat auch ein Anrecht zu erfahren, was wir mit seinem Geld tun".

Sie räumt aber ein, dass das nicht alle gleich gut können und manche Kollegen "vor lauter 'wenn' und 'aber' keinen Satz herausbringen".
Bisherige Preisträger
Mit Kromp-Kolb wird die Auszeichung "Wissenschaftler des Jahres" zum zwölften Mal vergeben. Laureaten der vergangenen Jahre waren u.a. Rudolf Taschner (2004), Mathematiker, "math.space" und TU Wien, Josef Penninger (2003), Immunologe, Akademie der Wissenschaften, Wien; Renee Schroeder (2002), Mikrobiologin, Uni Wien; Ulrich Körtner (2001), evangelischer Theologe, Uni Wien; Hildegunde Piza (2000), Plastische Chirurgin, Uni Innsbruck.

[science.ORF.at/APA, 24.1.06]
->   Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten
->   Kromp-Kolb an der Boku
Mehr zu Kromp-Kolb in science.ORF.at:
->   Klimaforscherin: Städte erwärmen sich tatsächlich (12.8.05)
->   Erderwärmung könnte doppelt so stark ausfallen (27.1.05)
->   Gastbeitrag Kromp-Kolb: Das Klima ändert sich - auch in Österreich (28.10.02)
 
 
 
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01.01.2010