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Sex vor Prüfungen macht locker  
  Wer vor einer Prüfung Sex hatte, steht die Angstsituation einer britischen Studie zufolge tatsächlich lockerer und stress-resistenter durch. Allerdings sollte es am besten "echter" Beischlaf sein.  
Selbstbefriedigung oder andere Praktiken, bei denen es nicht zum Koitus kommt, haben der Studie nach eine deutlich schlechtere Anti-Stress-Wirkung, berichtet das Magazin "New Scientist".
Sex-Tagebuch und Stresstest
Das Team um Stuart Brody, Psychologe von der University of Paisley, ließ dazu 24 Frauen und 22 Männer zwei Wochen lang Tagebuch über ihre sexuellen Aktivitäten führen. Anschließend mussten sie einen Stresstest absolvieren: Vor einem Auditorium reden und öffentlich Kopfrechnen.

Bei Probanden, die Beischlaf hatten, zeigten sich dabei die wenigsten Stresssymptome und der unauffälligste Blutdruck. Liebhaber anderer Sexualpraktiken lagen im Mittelfeld. Bei abstinenten Teilnehmern hingegen blieben die stressbedingt erhöhten Blutdruckwerte am längsten bestehen.
Wirkung: Eine Woche
"Die positiven Effekte konnten nicht nur der Kurzzeit-Entspannung nach dem Orgasmus zugerechnet werden, denn sie hielten mindestens eine Woche lang an", erläuterte Brody der Zeitschrift.

Er vermutet, dass die Ausschüttung des Hormons Oxytocin, das für Partnerschafts- und Vertrauensbildung eine Rolle spielt und unter anderem stillende Mütter vor Stress schützt, für den beruhigenden Effekt verantwortlich sein könnte. Angaben zu den tatsächlichen Oxytocin-Werten im Blut der Probanden wurden jedoch nicht gemacht. Die Studie wurde im Journal "Biological Psychology" veröffentlicht (Band 71, S. 214).

[science.ORF.at/dpa, 26.1.06]
->   Artikel im New Scientist
->   Originalabstract in Biological Psychology
->   Oxytocin - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010