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Novartis-Preis: Kunsteis soll "wärmer" werden  
  Eislaufplätze sollen in Zukunft höhere Temperaturen vertragen und weniger oft erneuert werden müssen: Die Grundlagenforschung für besseres Kunsteis wurde am Freitag mit einem der Novartis-Preise 2005 ausgezeichnet.  
Die Auszeichnung wurde an Thomas Loerting vom Institut für Physikalische Chemie der Uni Innsbruck verliehen.

Weitere Preisträger sind Barbara Bohle vom Institut für Pathophysiologie und Veronika Sexl vom Institut für Pharmakologie, beide an der Medizinischen Universität Wien.
Höhere Temperaturen, weniger Abrieb
"Wir beschäftigen uns seit relativ kurzer Zeit in Zusammenarbeit mit der Firma AST in Reutte in Tirol damit, die Eisgewinnung für (Kunst-)Eislaufplätze zu optimieren. Für Kunsteis benötigt man Temperaturen von minus sieben bis minus neun Grad Celsius.

Wir suchen nach Wegen, Eis bei nur minus zwei Grad Celsius herzustellen. Auch der Abrieb, bei dem man derzeit das Eis alle zwei bis drei Stunden aufwendig abhobeln muss, soll geringer werden", sagte Loerting bei einer Pressekonferenz anlässlich der Überreichung der von dem Pharmakonzern in Österreich gestifteten Auszeichnung.
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35. Novartis-Preis
Am Freitag wurde der Novartis-Preis zum 35. Mal überreicht. Es handelt sich um eine der traditionsreichsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Grundlagenforschung in Österreich.
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Im Labor bereits erfolgreich
Im Labormaßstab sei eine Optimierung durch die Zugabe bestimmter - natürlich geheim gehaltener Substanzen zum Wasser für die Eisgewinnung - bereits gelungen. Kunsteiserzeugung bei nur minus zwei Grad Celsius würde natürlich einen erheblichen Energiespareffekt bedeuten.

Loerting beschäftigt sich hier seit Jahren mit exotischen, sonst nur im Weltall vorkommenden Eistypen und mit der Aufklärung jener Phänomene, die zum Abbau der Ozonschicht in der oberen Atmosphäre bzw. zum sauren Regen führen.
Medizinpreis für Krebsforschung
Die Auszeichnung für Medizin erhielt Veronika Sexl vom Institut für Pharmakologie der Medizinischen Universität Wien. Sie untersucht Mechanismen, die zur Entstehung von Krebs beitragen.

Dabei hat sie mit ihrem Team entdeckt, dass zum Beispiel das JunB-Gen bei der Entstehung von T-Zell-Lymphomen (Blutkrebs) eine fördernde Rolle spielt, bei B-Zell-Lymphomen hingegen zumindest am Beginn der Erkrankung ehe einen bremsenden Faktor darstellt.

Weiters beschäftigt sich die Wissenschaftlerin mit Enzymen (TYK2-Kinase), welche ebenfalls an der Entwicklung von Krebs beteiligt sind. Im Rahmen der Studien wurden auch bereits potenzielle Ziele für neue Krebsmedikamente identifiziert.
Biologiepreis für Allergie-Studien
Die dritte Preisträgerin der Auszeichnung ist in diesem Jahr Barbara Bohle vom Institut für Pathophysiologie der Medizinischen Universität Wien für den Fachbereich Biologie. Sie beschäftigt sich seit Jahren mit der Rolle bestimmter T-Helfer-Zellen in der Entstehung von Allergien.

Die Arbeiten haben auch zur Entwicklung von Adjuvantien geführt, welche in Zukunft auf gentechnischer Basis hergestellten Allergie-Impfstoffen zu einer besseren Wirksamkeit verhelfen sollen.

Diese Zusatzstoffe sollen die immunologische Reaktion auf die Vakzine verstärken. Dazu eignen sich zum Beispiel Bestandteile der Membran bestimmter nicht krankheitserregender Bakterien.
Mehr Geld für Grundlagenforschung gefordert
Einige waren sich die Preisträger in der Forderung nach mehr Mitteln für die Grundlagenforschung in Österreich. Veronika Sexl: "Es hat keinen Sinn, Geld nur in die Anwendungsforschung zu stecken. Man muss auch mehr Geld in die Grundlagenforschung stecken. Wir brauchen beides - und wir brauchen dringend mehr Geld."

Erst die Grundlagenforschung, die aus Neugierde durchaus "im Trüben fischt" und völlig neue Erkenntnisse erschließt, würde die Basis für eventuelle spätere Anwendungen bieten. Derzeit aber gäbe es ein Ungleichgewicht zu Gunsten der Anwendungsforschung.

[science.ORF.at/APA, 27.1.06]
->   Mehr über die Preisträger 2005 (Novartis)
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   2004: Immunologie-Forscher ausgezeichnet
->   Die Novartis Preise 2002
 
 
 
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01.01.2010