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Ältere Gehirne: Langsamer, aber häufiger fehlerfrei  
  Mit wachsendem Alter reagieren Menschen zwar langsamer, machen dafür aber bei bestimmten Aufgaben deutlich weniger Fehler als junge Menschen. Denn Jüngere reagieren offenbar eher auf Ablenkungsreize.  
Das berichten die Neurophysiologen Michael Falkenstein und Sascha Sommer vom Institut für Arbeitsphysiologie der Universität Dortmund in der Märzausgabe der Zeitschrift "Gehirn & Geist". "Ältere Gehirne scheinen oft nach dem Prinzip 'lieber etwas langsamer, aber dafür richtig' zu Werke zu gehen", sagte Falkenstein.
In Alltagssituation getestet
Im Alter würden bestimmte Prozesse im Gehirn gestärkt und damit Defizite kompensiert. Dies habe ein Experiment gezeigt, bei dem die Teilnehmer bei einer Aufgabe abgelenkt wurden - ein Alltagsproblem bei der Arbeit:

Mit Tastendruck sollten die Probanden dabei auf Symbole reagieren, die auf einen Bildschirm eingeblendet wurden. Um die Teilnehmer abzulenken, wurden kurz zuvor auch andere Symbole gezeigt.
Ablenkungsreiz trifft Jüngere
Überraschenderweise seien ältere Menschen bei diesem Experiment klar im Vorteil, stellten die Forscher fest: Ihnen seien bei der Aufgabe nur halb so viele Fehler unterlaufen wie den Jungen.

Die jüngeren Teilnehmer seien auf die Ablenkungsreize so schnell angesprungen, dass sie häufiger die falsche Taste drückten - die Fehlreaktion war dann nicht mehr aufzuhalten. Ältere wurden durch eine verzögerte Reaktion vor Fehlern geschützt.

[science.ORF.at/APA, 14.2.06]
->   Institut für Arbeitsphysiologie, Universität Dortmund
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01.01.2010