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Frauen brauchen Frauen als Vorbilder  
  Für Frauen sind laut einer Studie Vorbilder des eigenen Geschlechts offenbar wichtiger als für Männer. Sie stärken das Selbstvertrauen und helfen, in der Berufswelt gegen geschlechtsspezifische Barrieren anzukommen.  
Die Wirkung von Vorbildern hat die US-amerikanische Psychologin Penelope Lockwood untersucht. Im Zuge der Studie wurden Studenten nach beruflichen Idolen und die Bedeutung des Geschlechts befragt.
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Die zweiteilige Studie "'Someone like me can be successful': Do College Students Need Same-Gender Role Models?" wurde im Fachmagazin "Psychology of Women Quartely" online vorabveröffentlicht (März 2006, Bd. 30, Seite 36; doi:10.1111/j.1471-6402.2006.00260.x).
->   Abstract der Studie
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Männer und Frauen: Vorbilder gleichen Geschlechts
Rund 63 Prozent der beteiligten Frauen wählten weibliche berufliche Vorbilder. Viele von ihnen gaben an, es sei wichtig, dass sie sich an einer Frau orientieren können, die die geschlechtsspezifischen Hürden auf dem Karriereweg genommen hat.

Auch die Männer zeigten sich ihrem Geschlecht treu: Etwa 75 Prozent von ihnen nannten berufliche Vorbilder, die ebenfalls Männer waren. Im Unterschied zu den Frauen sei jedoch das Geschlecht für die Wahl unerheblich gewesen.
Veränderte Selbstwahrnehmung
Im weiteren Studienlauf erhielten die Probanden Artikel, welche den herausragenden Karriereweg von gleichgeschlechtlichen Absolventen ihrer eigenen Universität und des jeweiligen Fachs beschrieben. Im Anschluss daran erstellten die Probanden anhand eines Fragebogens ein Bild von sich selbst.

Dabei hatte die Information über die Karriere anderer keinen Einfluss auf die Selbstwahrnehmung der Männer.

Frauen hingegen ließen sich deutlich von erfolgreichen Frauen inspirieren. Laut Lockwood werde das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gestärkt, wenn Frau sich vor Augen hält, was andere Frauen geschafft haben: Das helfe, in einer klischeebehafteten und männerdominierten Berufswelt zu bestehen.

[science.ORF.at, 16.2.06]
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01.01.2010