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Weniger HIV-Neuinfektionen in Österreich  
  AIDS in Österreich im Jahr 2005: Laut dem Institut für Virologie in Wien wurden vergangenes Jahr insgesamt 453 bestätigte Neuinfektionen mit HIV registriert. Das waren etwas weniger als im Jahr 2004 mit 470.  
Es gab 35 Todesfälle, 1994 waren es noch 153 gewesen. Das beweist laut den Fachleuten erneut die Bedeutung der modernen AIDS-Kombinationstherapie.
Wegen Vogelgrippe nicht auf AIDS vergessen
"Auch wenn derzeit die Angst vor dem Auftreten neuer Viren und Pandemien groß ist, so ist es doch wichtig, darüber die Sorge um bereits bestehende Virus-Pandemien nicht zu vergessen. Nach wie vor ist die HIV-Epidemie eine der größten virusbedingten Bedrohungen der Menschheit", schrieb Elisabeth Puchhammer-Stöckl von dem Institut jetzt in der neuesten Ausgabe der "Virusepidemiologischen Nachrichten".

"Laut Daten der WHO haben sich im Jahr 2005 weltweit schätzungsweise etwa 4,9 Millionen Menschen mit dem HI-Virus neu infiziert, 3,1 Millionen sind im gleichen Jahr daran verstorben und ein Ende der Epidemie ist nicht in Sicht", so Puchhammer-Stöckl.
Auf niedrigem Niveau konstante Zahlen
In Österreich ist die Situation in den vergangenen Jahren demnach "auf einem relativ niedrigen Niveau" mehr oder weniger konstant geblieben. Im Jahr 2005 wurden 453 Neuinfektionen registriert. 2004 waren es 470 gewesen, 2003 hingegen 422 (2002: 442, 2001: 398, 2000: 428, 1993: 561, 1987: 693. 1986: 753, 1985: 820).

Bis Ende des vergangenen Jahres gab es in Österreich 2.470 AIDS-Fälle, bei bisher 1.423 Verstorbenen. Kumulativ wurden seit 1985 offiziell 9.856 Infektionen registriert.
Positive Entwicklung bei Todesfällen
Eine anhaltend erfreuliche Entwicklung gibt es seit einigen Jahren bei den AIDS-Erkrankungen und bei den Todesfällen, wie auch die Statistik des Gesundheitsministeriums zeigt (35 gemeldete Todesfälle im Jahr 2005, 1994 waren es noch 153).

Die Expertin: "Diese positive Entwicklung ist auf den stetig verbesserten Einsatz der spezifischen antiretroviralen Therapie zurückzuführen. Eine intensive Langzeitbetreuung ermöglicht es heute vielen HIV-positiven Patienten, ein in vieler Hinsicht unbeeinträchtigtes Leben führen zu können."
Bedarf an speziell ausgebildeten Ärzten
Doch gibt es auch einige Herausforderungen für die Zukunft. Denn für diese intensive Betreuung der Betroffenen bedarf es auch speziell ausgebildeter Ärzte.

Die Virologin: "Angesichts der ständig zunehmenden Zahl von Patienten - einige hundert pro Jahr - werden auf jeden Fall gesundheitspolitische Maßnahmen notwendig sein, um in Zukunft die medizinische Betreuung aller HIV-Patienten in Österreich zu gewährleisten."

[science.ORF.at/APA/AP, 28.2.06]
->   Institut für Virologie, Medizin-Uni Wien
->   Archiv zum Thema AIDS
 
 
 
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01.01.2010