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ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Mega-Studie bestätigt Gefahr von Feinstaub  
  Feinstaub in der Luft erhöht das Risiko von Herz- und Lungenerkrankungen deutlich: Was schon bisher bekannt war, wurde nun von einer breit angelegten Studie mit über zehn Millionen Teilnehmern bestätigt.  
Die Medizinerin Francesca Dominici von der Johns Hopkins University Baltimore und ihr Team warnen in ihrer Untersuchung vor der Untätigkeit der Gesundheitspolitik.
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Die Studie "Fine Particulate Air Pollution and Hospital Admission for Cardiovascular and Respiratory Diseases" ist im "Journal of the American Medical Association" (Bd. 295. S. 1127, Ausgabe vom 8. März 06) erschienen.
->   Abstract im JAMA
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Elfeinhalb Millionen Patienten untersucht
Bei der Studie wurden die Krankenhausaufenthalte von elfeinhalb Millionen Kunden der staatlichen US-Krankenversicherung Medicare von 1999 bis 2002 untersucht.

Die Patienten waren älter als 65 Jahre und lebten in 204 verschiedenen städtischen Regionen.
Vor allem mehr Herzinfarkte
Wie die Forscher herausfanden, stiegen sämtliche Krankenhausaufenthalte beim Überschreiten der Feinstaub-Grenzen an, mit nur einer - erwarteten - Ausnahme: jener von Unfällen.

Mit einem Plus von 1,28 Prozent erhöhten sich die Fälle von Herzversagen am stärksten, aber auch Lungenerkrankungen stiegen an.
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Feinstaub: Teilchen von 2,5 bzw. zehn Mikrometer
Mit Feinstaub (PM10) bezeichnet man laut dem Österreichischen Umweltbundesamt Partikel mit einem Durchmesser, der kleiner ist als zehn Mikrometer. Teilchen dieser Größe können über den Kehlkopf hinaus bis tief in die Lunge gelangen und gelten daher als besonders gesundheitsschädlich.

Bei der nun vorgelegten US-Studie wurde Feinstaub als Teilchen mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometer definiert (PM2,5). Die PM2,5-Partikel werden durch das Anfang März 2006 novellierte "Immissionsschutzgesetz-Luft" in Österreich in Zukunft ebenfalls untersucht.
->   Mehr über Feinstaub (Umweltbundesamt)
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"Permanente Gesundheitsgefahr"
"Feinstaubteilchen fördern Entzündungen, verringern die Wirkung von Abwehrmechanismen der Lungen und tragen so zum Akutwerden von Krankheiten bei", schreiben die Autoren.

Ähnliches gelte auch für Erkrankungen des Herzens. Feinstaub stelle eine "permanente Gefahr für die Gesundheit der älteren Bevölkerung" dar.

[science.ORF.at, 8.3.06]
->   Francesca Dominici, Johns Hopkins University
->   Täglicher Luftgütebericht Österreich
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   WHO: Feinstaub kostet Lebensjahre (21.11.05)
->   Feinstaubbelastung auf dem Gehsteig am größten (3.11.05)
->   Feinstaub: "Saurer Regen" für die Lunge (1.4.05)
 
 
 
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01.01.2010