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Ausstellung und Buch: Karikaturen über Freud  
  Sigmund Freud hat zwei Werke über Witz und Humor verfasst, die bis heute zu seinen populärsten zählen. In New York wurde vor kurzem eine Ausstellung eröffnet, die den Spieß umdreht und ihrerseits die Psychoanalyse karikiert: Gezeigt werden anlässlich des 150. Geburtstags von Freud Cartoons aus rund 80 Jahren.  
Der Witz - eine ernsthafte Leistung der Psyche
 
Karikatur: New Yorker/Roberts

Therapie-Uhr New York: Sie sind seit 18 Jahren, 14 Tagen und 45 Minuten in Therapie

In seinem Werk "Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten" aus dem Jahr 1905 betrachtet Sigmund Freud den Witz als sehr "ernsthafte" Leistung der Psyche.

Der Witz ermögliche die Befriedigung eines aggressiven Triebes, da die üblichen Kräfte der Verdrängung oder Unterdrückung nicht wirken.

Die Lust - das plötzliche Lachen - entstehe durch den Wegfall der psychischen Hemmungsinstanzen. Die Inhalte der Witze sind für Freud gewissermaßen ein Gradmesser dafür, was in einer Kultur unterdrückt wird.
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Die Ausstellung
"Auf der Couch, Cartoons über Psychoanalyse" wurde am 11. April im Museum of the City of New York (MCNY) offiziell eröffnet. Dabei werden Karikaturen des US-Magazins "New Yorker" aus den vergangenen 80 Jahren gezeigt. Michael Freund, Professor an der Webster University Vienna und Redakteur der Tageszeitung "Standard", kuratiert die Ausstellung. Sie wird von der Kultursektion des Österreichischen Außenministeriums unterstützt.
->   Die Ausstellung im MCNY
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Karikaturen über die Psychoanalyse
 
Karikatur: New Yorker/Mankoff

Gut, welchen Teil von "maligne Regression und pathogene Reintrojektion als Verteidigung gegen psychische Dekompensation" verstehen Sie nicht?

Die Idee der Ausstellung in New York und des entsprechenden Buches ist es nun nach Angaben der Veranstalter, "in Vertauschung der Rollen darzustellen, wie Witze über Psychoanalyse aussehen können". Das Ergebnis ist eine Sammlung von 80 Cartoons zum Thema.

Nach New York soll die Ausstellung in London, St. Petersburg und Prag zu sehen sein - auch ein Zwischenstopp in Wien ist für den Sommer 2007 geplant.
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Das Buch
Parallel zur Ausstellung erscheint im Verlag Bibliophile Edition (Wien) das Buch: "Auf der Couch, The New Yorker Cartoons über Psychoanalyse". Erscheinungs- und Präsentationstermin ist der 30. Mai 2006.
->   Verlag Bibliophile Edition
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Weitere Beispiele
 
Karikatur: New Yorker/Woodman

Langsam fange ich an zu glauben, dass er verrückter ist als ich.

 
Karikatur: New Yorker/Barsotti

Nun, Sie haben ihr kleines Ödipusproblem zweifellos überwunden, seitdem ich Sie das letzte Mal gesehen habe.

 
Karikatur: New Yorker/Darrow

Nun, zur Erinnerung: Ed, du symbolisierst das Über-Ich, und Tom, du stellst die bösen Kräfte dar, die im Es lauern.

 
Karikatur: New Yorker/Dunn

Herr Doktor, glauben Sie nicht, dass ich angesichts meiner deutlichen Fortschritte meine Affekte für meine Mutter wieder aufnehmen sollte?

Lukas Wieselberg, science.ORF.at, 14.4.06
->   Michael Freund, Webster University Vienna
->   Karikaturen-Datenbank des "New Yorker"
->   Mehr über "Witze" (Universität Innsbruck)
->   Freud-Jahr 2006 in Radio Österreich 1
Mehr zum Freud-Jahr 2006 in science.ORF.at:
->   Wesensverwandt: Psychoanalyse und Demokratie (7.4.06)
->   Josef Christian Aigner: Die vergessene Kulturkritik der Psychoanalyse (31.3.06)
->   Michael Rohrwasser. Schwieriges Verhältnis - Freud und die Universität (24.3.06)
->   Sabine Götz: Psychoanalyse - Der Weg zum Sprechen über Sexualität (10.3.06)
->   Franz Seifert: Psychoanalyse - Persönliche Fußnote und Buchtipp (20.2.06)
->   Christine Diercks: Die Bedeutung der Psychoanalyse heute (18.1.06)
->   Andre Gingrich: Freud - Zwischen Respekt und Skepsis (9.1.06)
 
 
 
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01.01.2010