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Forschungsstandorte: China und Indien holen auf  
  China und Indien holen einer neuen Studie zufolge im Bereich Forschung kräftig auf: Drei Viertel der bis 2009 geplanten Standorte für Forschung und Entwicklung (F&E) sollen in Asien entstehen.  
Nach der Verlagerung vor allem von Produktionsstandorten in Niedriglohnländer wie China oder Indien, könnten als nächstes Forschungsressourcen verstärkt in asiatische Ländern transferiert werden.

Von den bis 2009 geplanten F&E-Standorten sollen 77 Prozent in Asien eröffnet werden, ergab eine gemeinsame Studie der Business School Insead und der Strategie- und Technologieberatung Booz Allen Hamilton.
Jeder Zweite nur noch "Heimarbeiter"
Mittlerweile ist laut der Erhebung weltweit nur noch knapp jeder zweite Mitarbeiter aus dem F&E-Bereich im Heimatland seines Unternehmens tätig.

Bei den befragten deutschen und US-Unternehmen liegt dieser Anteil noch bei über 70 Prozent, allerdings mit abnehmender Tendenz. Von der Entwicklung profitiert seit fünf Jahren Asien und dabei insbesondere China überproportional.
China und Indien profitieren vom Boom
1995 befanden sich nur zwei Prozent der weltweiten Forschung und Entwicklung in China, innerhalb von zehn Jahren ist dieser Anteil auf insgesamt neun Prozent angestiegen und der Trend geht weiter. Auch Indien profitiert mit rund 30 Prozent der Neuansiedlungen von dem Boom.

"Mit diesem enormen Wachstum werden China und Indien den westeuropäischen Raum als wichtigsten Standort für neue ausländische F&E-Einrichtungen von US-Unternehmen überholen", so Studienkoordinator Thomas Goldbrunner, der als Mitglied der Booz Allen Hamilton-Geschäftsleitung die Studie zusammen mit INSEAD koordinierte.
Kostenfaktoren und neue Absatzmärkte bieten Anreiz
Bei der Auswahl der F&E-Standorte stehen je nach Land und Region unterschiedliche Motive im Vordergrund.

In Deutschland und Westeuropa sowie in den USA sind vor allem die Nähe zu Technologie- oder Forschungszentren, der Zugang zu Märkten und Kunden sowie qualifizierte Arbeitskräfte ausschlaggebend. Im asiatischen Raum hingegen stehen Kostenfaktoren und neue Absatzmärkte im Vordergrund.

Während bei Indien vorrangig die niedrigen Lohnkosten bei gleichzeitig hoher Qualifizierung der Mitarbeiter als Motivation genannt werden, ist es bei China hauptsächlich der Zugang zu einem attraktiven Markt. Doch auch in China spielen die niedrigen Lohnkosten eine Rolle.

[science.ORF.at/APA, 21.6.06]
->   Business School Insead
->   Booz Allen Hamilton
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01.01.2010