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Meteorologen: "Superzelle" über Tschechien  
  Während des gestrigen Unwettertages hat sich über Tschechien eine außergewöhnliche meteorologische Struktur gebildet: eine so genannte Superzelle mit ausgeprägter Rotation.  
Durch diese Rotation entstand ein "Auge", wie es etwa auch bei Hurrikans auftritt, berichtet die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).
Rotation klar sichtbar
 
Bild: Eumetsat

Von "Zellen" sprechen Meteorologen, wenn sie aufsteigende Luftvolumina in der Atmosphäre beobachten, erklärt Andreas Wirth vom ZAMG gegenüber science.ORF.at: Diese können unter Umständen Gewitter auslösen, tun dies aber nicht notwendigerweise. Physikalisch gesehen handle es sich dabei um ein Konvektionsphänomen.

"Superzellen sind hingegen mehrere Zellen, die sich zusammenschließen", so Wirth: "Diese rotieren durch die so genannte Corioliskraft, die Rotation ist aber ganz selten so schön beobachtbar, wie bei der Superzelle von gestern über Tschechien" (siehe Bild oben).
Mit Hurrikan nicht zu vergleichen
Die Superzelle lasse zwar oberflächliche Ähnlichkeiten mit einem Hurrikan erkennen, aus meteorologischer Sicht seien beide Phänomene aber nicht wirklich vergleichbar, betont Wirth:

"Superzellen verhalten sich zu Hurrikans in etwa wie Mäuse zu Löwen. Beide haben Ähnlichkeiten - etwa vier Beine, Fell und Schwanz - aber im Detail gibt es hunderte Unterschiede. Und vor allem: Sie bewegen sich in ganz anderen Größen-Dimensionen."

[science.ORF.at, 28.6.06]
->   Superzelle - Wikipedia
->   Corioliskraft - Wikipedia
->   ZAMG
 
 
 
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01.01.2010