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Anzahl der Tierversuche ist im Vorjahr gesunken  
  167.312 Tiere wurden im Vorjahr in Österreich für verschiedene Experimente herangezogen, 2004 waren es noch 186.926 Tests - so die aktuelle Statistik des Wissenschaftsministeriums.  
Gegenüber 1991 klare Reduktion
Seit 1990 werden Versuche an Tieren in Österreich statistisch erfasst. Die Zahlen seien dabei von 1991 bis 1999 von 482.000 auf 129.000 heruntergegangen, berichtete Alois Haslinger, Leiter des Bereichs Gentechnik und Tierversuche im Wissenschaftsministerium.

In den folgenden Jahren habe es dann wieder einen leichten Anstieg gegeben. 2003 wurde seit 1999 erstmals ein Rückgang verzeichnet. Dieser Trend kehrte sich im Jahr darauf allerdings wieder um und die Experimente nahmen wieder zu.
Nun auch Experimente mit Wachteln
Im Jahr 2005 wurden besonders Mäuse und Kaninchen "geschont", welche die Statistik allerdings nach wie vor mit einer Zahl von 128.634 bzw. 18.439 Tieren anführen. Einen Rückgang gab es auch bei Meerschweinchen, Hunde, Pferde und Katzen.

Zugenommen haben hingegen die Versuche mit Ratten und Nutztieren wie Schweinen, Rindern, Schafen und Ziegen. Neu ist auch der Einsatz von Reptilien und Wachteln, die 2004 nicht für Experimente herangezogen wurden.
Vor allem medizinische Experimente
Die meisten Versuche wurden mit 79.130 Tieren für die Forschung und Entwicklung von Produkte und Geräte der Human-, Zahn und Veterinärmedizin durchgeführt.

An zweiter Stelle standen Tests zur Herstellung und Qualitätskontrolle im human- und zahnmedizinischen Bereich. Mit 33.919 Experimenten folgt die biologische Grundlagenforschung an dritter Stelle.
Vier Pfoten: Alternativmethoden ausbauen
Nach dem Schock der Zunahme der Versuche im Jahr 2004 gebe es die gute Nachricht, dass die Zahl der Experimente um 10,5 Prozent gesunken sei, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung von "Vier Pfoten". Dennoch fordere man mehr Geld für Alternativmethoden und einen Ausbau der Statistik.

Dabei sollen auch Embryonen und Tiere, die für Organentnahme und vor dem Versuch sterben, aufgenommen werden, hieß es in der Aussendung.

Auch der Internationale Bund der Tierversuchsgegner (IBT) wies darauf hin, dass Zahlen nicht den tatsächlich "verbrauchten" Tieren entspreche. Ob geklonte und genmanipulierte Lebewesen in der amtlichen Statistik aufscheinen oder auch nicht bleibe ebenfalls ungeklärt.

[science.ORF.at/APA, 29.6.06]
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01.01.2010