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Massen-Selektion für Medizinstudium am Freitag  
  Am Freitag (7. Juli) entscheidet sich in Wien und Innsbruck beim Eignungstest für das Medizinstudium (EMS), wer für einen der Studienplätze an den beiden Unis zugelassen wird.  
Mehr als 5.600 Bewerber für das Wintersemester 2006/07 stehen 1.140 Anfänger-Studienplätze gegenüber. Mit Ergebnissen der Tests ist Ende Juli zu rechnen. Wer keinen Platz erhält, kann also problemlos auf ein anderes Fach umsteigen.

Am gleichen Tag findet in Graz die persönliche Anmeldung samt "Kennlern-Interview" für ein Studium an der Medizin-Uni Graz statt. Dort gibt es 160 Anfänger-Studienplätze, die dann bei einem Wissenstest am 1. September vergeben werden.
Riesenhallen und Sicherheitsdienst
Der EMS stellt die Medizin-Unis vor große organisatorische Herausforderungen: In Wien (3.429 Interessenten für 740 Plätze) hat die Uni die 16.000 Quadratmeter große Halle A am Messegelände Wien angemietet, 110 Aufsichtspersonen sollen für den korrekten Ablauf sorgen.

In Innsbruck (2.182 Interessenten für 400 Plätze) sind dafür sogar sechs Messehallen und 120 Aufsichtspersonen nötig. An beiden Standorten sorgt außerdem ein Sicherheitsdienst für den korrekten Ablauf.
Folge der "neuen Quotenregelung"
Anlass für die Einführung des Tests war das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) über die österreichische Uni-Zugangsregelung im Vorjahr und der darauf folgende starke Andrang von deutschen Studienwerbern vor allem in Medizin.

In Folge hat der Nationalrat Anfang März die neue "Quotenregelung" für das Medizin-Studium beschlossen. Demnach stehen 75 Prozent der Studienplätze Bewerbern mit österreichischem Maturazeugnis zur Verfügung, 20 Prozent für solche aus anderen EU-Ländern und fünf Prozent aus anderen Staaten.
Platz für jeden Fünften
Von den 3.429 Bewerbern in Wien kommen 62 Prozent aus Österreich, 31 Prozent aus Deutschland, zwei Prozent aus anderen EU-Staaten und vier Prozent aus Nicht-EU-Ländern.

In Innsbruck sind die deutschen Kandidaten (58 Prozent) in der Überzahl, 33 Prozent kommen aus Österreich, sieben Prozent aus Südtirol und zwei Prozent aus einem anderen Land. An beiden Standorten wird sich nur ca. jeder Fünfte für einen Platz "qualifizieren".
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Kein Wissens-, sondern Eignungstest
Der EMS ist kein Wissenstest, sondern soll die Eignung für das medizinisch-naturwissenschaftliche Studium prüfen. Er besteht aus den zehn Untertests "Quantitative und formale Probleme", "Schlauchfiguren", "Textverständnis", "Planen und Organisieren", "Konzentriertes und sorgfältiges Arbeiten", "Medizinisch-naturwissenschaftliches Grundverständnis", "Gedächtnistest Figuren lernen", "Gedächtnistest Fakten lernen", "Muster zuordnen" sowie "Diagramme und Tabellen".

Die Bearbeitungszeit der einzelnen Untertests reicht von fünf bis 60 Minuten. Der Test wird auf Papier durchgeführt, die Antworten zu den 198 Aufgaben werden eingescannt und per Computer ausgewertet. Um eine Wiederverwertbarkeit der Testfragen zu vermeiden, dürfen diese den Prüfungsort nicht verlassen.
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Grazer System anders
Anders wird die Studienzulassung an der dritten Medizinischen Uni in Graz gehandhabt. Die rund 1.800 via Internet erfassten Interessenten (rund 930 aus Österreich und 690 aus Deutschland) müssen sich am 7. Juli zu einer persönlichen Anmeldung in Graz einfinden. So soll die gleichzeitige Teilnahme am EMS ausgeschlossen werden.

Am 1. September müssen sie sich dann einem schriftlichen Multiple-Choice-Test unterziehen, bei dem vor allem das schulische Vorwissen der Bewerber aus den für die Medizin relevanten Bereichen der Biologie, Chemie, Physik und Mathematik abgefragt wird.

Eine Themenübersicht sowie Beispiels- und Übungsfragen gibt es ab 7. Juli über den über den "Virtuellen Medizinischen Campus".

[science.ORF.at/APA, 3.7.06]
->   Virtueller Medizinischer Campus, Graz
->   Medizin-Uni Wien
->   Medizin-Uni Graz
 
 
 
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01.01.2010