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Studie: Konkurse lange negativ für Arbeitnehmer  
  Mehr als ein akutes Problem für die Beschäftigten: Wie Linzer Forscher herausfanden, haben v.a. ältere Personen auch zehn Jahre nach einer Insolvenz noch eine geringere Beschäftigungsquote als der Durchschnitt.  
Konkursgeschädigte Arbeitnehmer müssten außerdem mit niedrigeren Löhnen auskommen, erklärte Studienautor Rudolf Winter-Ebmer vom Institut für Volkswirtschaftslehre der Uni Linz. Die Untersuchungen wurden vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) unterstützt.
Karriere-Verläufe nach Insolvenz erforscht
Die Forscher haben für ihre Arbeiten auf anonymisierte Daten des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger zurückgegriffen. Im Mittelpunkt standen Arbeitnehmer zwischen 35 und 55 Jahren.

Ausgangspunkt war jeweils der Zeitpunkt des Konkurses, anschließend wurde überprüft, wie viele Arbeitnehmer nach einem bestimmten Zeitraum wieder ein Beschäftigungsverhältnis hatten.
13 Prozent niedrigere Beschäftigungsquote nach fünf Jahren
"Wir kamen auf eine Beschäftigungsquote von 77 Prozent nach fünf Jahren, in einer zum Vergleich betrachteten Kontrollgruppe - Arbeitnehmer ohne Konkurs - lag dieser Wert bei 90 Prozent", sagte Winter-Ebmer. Selbst zehn Jahre nach der Insolvenz war der Unterschied bei der Beschäftigungsquote noch deutlich.
Um fünf Prozent geringeres Lohnniveau
Ein Konkurs bedeutet für Arbeitnehmer aber nicht nur langfristig eine höhere Gefahr für Arbeitslosigkeit, sondern auch Lohn-Einbußen.

Das Lohnniveau sinkt nach der Insolvenz um durchschnittlich fünf Prozent, diese Differenz wird im Verlaufe des weiteren Arbeitslebens auch nicht mehr aufgeholt, so die Experten.

[science.ORF.at/APA, 12.7.06]
->   Rudolf Winter-Ebmer - Institut für Volkswirtschaftslehre der Uni Linz
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01.01.2010