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Herzerkrankung: Risiko für Singles doppelt so hoch  
  Das Singledasein schlägt aufs Herz: Dänische Forscher haben festgestellt, dass das Risiko, am Herzen zu erkranken, unter allein Stehenden doppelt so hoch ist wie unter jenen, die in Partnerschaften leben.  
Als besondere Risikogruppe gelten Frauen über 60 und Männer über 50, die alleine leben. Die Mediziner um Kirsten Nielsen von der Aarhus Sygehus Universität sehen die Gründe im Lebenswandel der Singles: der sei oftmals wesentlich ungesünder, als der von Menschen, die in Partnerschaften leben, berichtet das britische Journal of Epidemiology and Community Health in seiner kommenden Ausgabe.
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Die Studie " Danish singles have a twofold risk of acute coronary
syndrome: data from a cohort of 138 290 persons " von Kisten Nielsen et al erscheint auf der Website des Journal of Epidemiology and Community Health (doi: 10.1136/jech.2005.041541).
->   Abstract (Danish Medical Bulletin):
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Von Angina Pectoris bis Herzinfarkt
Für die Studie wurden über 138.000 Dänen, im Alter zwischen 30 und 69 untersucht. Bei 646 der Probanden traten innerhalb von zwei Jahren diverse Herzerkrankungen auf: die Palette reichte von Angina Pectoris und Arteriosklerose, über Erkrankungen der Herzkranzgefäße bis zum Herzinfarkt. 313 der Probanden verstarben während der Studie.
Auffallend hohe Sterblichkeitsrate
Auffallend hoch war dabei die Anzahl der Todesfälle unter den Singles: Bei den Frauen über 60 starb ein Drittel binnen 30 Tagen nach Diagnose einer Herzerkrankung. Bei den über 50-jährigen Männern waren es sogar zwei Drittel.

Dabei belief sich der Anteil an Singlefrauen in jener Altersgruppe auf nur fünf Prozent der Gesamtbevölkerung, bei den Männern auf acht Prozent.
Rauchen, Übergewicht und Nachlässigkeit
Allein lebende Menschen würden ihrer Gesundheit im Allgemeinen weniger Beachtung schenken, seltener Vorsorgeuntersuchungen vornehmen lassen, vermehrt rauchen und sich schlechter ernähren, schlussfolgern die Wissenschaftler.

Umgekehrt wäre das Risiko unter nicht verheirateten, aber in einer Partnerschaft lebenden Personen, die einen hohen Grad an Bildung aufweisen und in einem Beschäftigungsverhältnis stehen, am geringsten.

Auch unter bereits geschiedenen, jedoch nicht alleine lebenden Frauen ist der Prozentsatz an Herzerkrankungen erstaunlich niedrig.
Soziodemographische Indikatoren bedeutend
Der negative Einfluss soziodemographischer Indikatoren auf die Gesundheit wurde bereits in einer Reihe von Studien belegt: so waren ein geringes Maß an Bildung, niederer sozialer Status und wenig sozialer Rückhalt bereits bekannte Faktoren in Bezug auf Herzerkrankungen.

Ziel der aktuellen Studie war es, weitere soziodemographische Indikatoren für Herzerkrankungen ausfindig zu machen, um effiziente Präventivmaßnahmen zu entwickeln.

[science.ORF.at, 13.7.06]
->   Journal of Epidemiology and Community Health
->   Aarhus Sygehus Universität
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->   Erkrankungsrisiko: Fettverteilung im Körper relevant (31.3.03)
 
 
 
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01.01.2010