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Kindersachbücher (I): Von Dinos bis zum Kochtopf  
  Der Sachbuchmarkt boomt - auch für Kinder. Im Bereich der Biologie greift da auch schon einmal ein Zoo-Direktor als Autor zur Feder. Und: Tierische Rekorde versetzen nicht nur die Kleinen ins Staunen.  
Wie ein Sachbuch geschrieben sein muss, dass es bei Kindern gut ankommt, klärt zunächst ein Experte im Gespräch mit Radio Österreich.
Kindersachbücher boomen
Als "Folge des Pisa-Schocks" bezeichnet Klaus Nowak vom Institut für Jugendliteratur den Boom an Kinder-Sachbüchern in den vergangenen Jahren: "Im Kindersachbuch-Bereich gibt es alle Themen, quer durch alle Wissenschaften."

Thematische Dauerbrenner seien seit jeher die Dinosaurier. Für das Weltall interessierten sich eher Buben. Ein noch recht neuer Trend aus den vergangenen Jahren seien Kochbücher für Kinder.
"Unterhaltsam, aber lehrreich"
Qualitätsmerkmale von Kindersachbüchern kann Nowak viele nennen: "Wesentlich ist, dass sie verständlich geschrieben sind und unterhalten. Außerdem sollen sie im Bezug zur alltäglichen Erfahrungswelt der Kinder stehen, zugleich aber das Dazulernen ermöglichen, so etwa Gründe für bestimmte Sachverhalte oder auch Fachvokabular erläutern."

Experimente zum Nachahmen und Bastelelemente erhöhen laut Nowak die Attraktivität: "Kindersachbüchern sollen mit möglichst vielen Sinnen fassbar sein."
Zoodirektor als Autor
Nicht nur die Kinder bringt "Das große Buch der Tiere" zum Staunen. Verfasst ist das Buch von Henning Wiesner, Direktor des Münchner Zoos Hellabrunn, und liebevoll illustriert von Günther Mattei.

Auf den 130 großformatigen Seiten tummeln sich Feinschmecker, Hungerkünstler und Einzelgänger neben Herdentieren, Winterschläfern sowie Ungetümen aus der Urzeit.
Anhand von Tieren Bio-Themen veranschaulicht
Anhand einzelner Tierarten werden an sich komplizierte Sachthemen wie Evolution, Artenschutz und Verhaltensforschung verständlich gemacht.

Man erfährt spannende und teils kuriose Details über die Thermo-Fracks von Pinguinen, die Flugmethode von Störchen, die Innenausstattung von Känguru-Beuteln oder die Sprache der Wölfe. Ausführliche Kapitel sind der Kulturgeschichte der Haustiere und der Entwicklung des Homo Sapiens gewidmet.

Stellenweise hätte es allerdings nicht geschadet, wenn die Texte noch einmal überarbeitet worden wären. Die manchmal recht langen Sätze in sehr kleiner Schrift fordern selbst geübte Leser. Vielleicht sollten Eltern daher das Buch gemeinsam mit ihren Kindern lesen. Aufregende Biologiestunden werden es für beide.
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"Das große Buch der Tiere" von Henning Wiesner; Illustrator Günter Mattei, Hanser Verlag, März 2006, 144 Seiten.
->   Mehr Details (Hanser)
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Tierische Weltmeister
Etwas für die schmälere Brieftasche und vom Format auch als Strandlektüre ideal ist das Taschenbuch "Höher, schneller weiter - Spitzenleistungen in der Natur" von Peter Spork.

Den Fließtext, der im lockeren Plauderton gehalten ist, unterbrechen informative und humorvolle Infokästchen.
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"Höher - schneller - weiter. Spitzenleistungen in der Natur" von Peter Spork, RORORO Rotfuchs Verlag, 124 Seiten, Neuauflage: April 2006, Taschenbuch.
->   Mehr Details (rowohlt)
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Tierische Rekorde
Hauptakteure sind etwa Käfer, die Waldbrände aus 80 Kilometer Entfernung entdecken, Bäume, die so viel wiegen wie 1.200 Autos, und Fische, die bis zu fünf Tage auf dem Trockenen überleben.

Beim Staunen über die zahlreichen tierischen Rekorde fällt nur sporadisch auf, dass die wenigen Illustrationen recht mager sind und nur selten den Text als Informationsträger unterstützen.

Tanja Malle, Ö1 Wissenschaft, 18.7.06
->   Institut für Jugendliteratur
->   Österreichisches Magazin für Kinder- und Jugendliteratur
 
 
 
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01.01.2010