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Potenzprobleme als Vorboten einer Herzerkrankung  
  Potenzprobleme können nach Meinung italienischer Ärzte Vorboten bestimmter Herzkrankheiten sein. Ein Zusammenhang wurde bei einer Befragung von rund 300 Herzpatienten festgestellt.  
In einer Studie an der Universität Mailand berichteten rund 60 Prozent der Herzpatienten mit stabiler Angina pectoris, in den Jahren unmittelbar vor dieser Diagnose Potenzprobleme bekommen zu haben.

Unter den Patienten mit plötzlichen Herzattacken durch eine instabile Angina pectoris (akutes Koronarsyndrom) berichtete nur rund jeder Fünfte von Potenzschwierigkeiten. Unter Angina pectoris werden die Beschwerden von Patienten mit Krankheiten der Herzkranzgefäße zusammengefasst.
->   Angina pectoris bei Wikipedia
Höhe des Risikos nicht ermittelt
Bei Männern mit Potenzproblemen sollte das Herz strikt überwacht werden, auch wenn sich noch keine klinischen Symptome einer Erkrankung der Herzarterien zeigen, fordern die Mediziner im Fachblatt "European Heart Journal".

Zwar habe die Studie nicht die mögliche Erhöhung des Herzrisikos bei Patienten mit Potenzstörungen untersucht, sie stütze jedoch die These von Potenzproblemen als "Wächter des Herzens".
285 Herzpatienten befragt
Für ihre Studie hatten die Italiener 285 Herzpatienten in drei gleich große Gruppen eingeteilt: Solche mit akutem Koronarsyndrom (instabile Angina pectoris), bei denen nur eine Arterie betroffen ist, Patienten mit akutem Koronarsyndrom und zwei oder drei beteiligten Gefäßen und solche mit chronischem Koronarsyndrom (stabiler Angina pectoris). Eine vierte ebenso große Gruppe von Männern mit gesunden Gefäßen diente zur Kontrolle.
Chronisches Koronarsyndrom: Stärkster Zusammenhang
Aus der ersten Gruppe berichteten mit 22 Prozent ebenso viele Männer über Potenzprobleme wie in der Kontrollgruppe (24 Prozent).

In der zweiten und dritten Gruppe war die Zahl der Männer mit Potenzschwierigkeiten mit 55 und 65 Prozent dagegen deutlich höher.

Von den Männern mit chronischem Koronarsyndrom berichteten 93 Prozent, die Potenzprobleme ein bis drei Jahre vor der Diagnose des Herzleidens bekommen zu haben.

Weitere Studien sollen nun klären, ob und in welchem Umfang Potenzstörungen tatsächlich auf ein erhöhtes Herzrisiko hinweisen.

[science.ORF.at/APA/dpa, 19.7.06]
->   European Heart Journal
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01.01.2010