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Rätsel um Kolumbus-Grabstätte erst teilweise gelöst  
  Mehr als 500 Jahre nach dem Tod von Christoph Kolumbus haben nun spanische Wissenschaftler das Rätsel um die Grabstätte des Entdeckers gelöst - allerdings nur zu einem Teil.  
Wie der Direktor des Genlabors der Universität Granada, José Antonio Lorente, mitteilte, bestehen keine Zweifel mehr daran, dass die in der Kathedrale von Sevilla in Südspanien exhumierten Knochenreste wirklich von Kolumbus stammen.
Suche nach restlichen Knochen
Allerdings machten diese Überreste nur 15 Prozent des Skeletts des Entdeckers aus. Wo sich die übrigen Knochenreste befinden, sei weiterhin unklar, sagte der Forscher nach Presseberichten vom Dienstag. Die Biologen hatten die Reste mit denen des Kolumbus-Sohnes Hernando und des Bruders Diego verglichen.
Kolumbus-Grab in Dominikanischer Republik?
Die Dominikanische Republik behauptet, dass sich das Kolumbus-Grab in der Hauptstadt Santo Domingo befinde. Die Behörden des Karibikstaates gaben den Wissenschaftlern jedoch bisher nicht die Erlaubnis, die dortigen Knochenreste zu untersuchen. Lorente äußerte die Hoffnung, dass eine solche Genehmigung noch erteilt werde, damit "die Sache abgeschlossen werden kann".
Klärung der Geburtsort-Frage
Die Wissenschaftler wollen außerdem herausfinden, woher Kolumbus überhaupt stammte. Historiker halten es für wahrscheinlich, dass der Entdecker in Genua zur Welt kam. Allerdings wird auch nicht ausgeschlossen, dass er aus Spanien, Portugal oder Frankreich stammte.

Zur Klärung dieser Frage sollen die DNA-Proben der Knochenreste von Kolumbus mit Genanalysen von lebenden Italienern, Spaniern und Franzosen verglichen werden, die Nachnamen wie Colombo, Colón, Colom oder Coulomb tragen und Nachfahren des Seefahrers sein könnten.

[science.ORF.at/dpa, 2.8.06]
 
 
 
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01.01.2010