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Proteinfäden im Blut: Dehnbarer als Spinnfäden  
  Fibrinfasern, kleinste Bestandteile von Blutgerinnseln, sind extrem elastisch: Sie können sich auf das Dreifache ihrer Länge dehnen, ohne ihre Elastizität zu verlieren und reißen erst bei einer Dehnung bis auf das Sechsfache.  
Das konnten Wenhua Liu von der Wake Forest University und sein Team mit Hilfe neuer Untersuchungsmethoden feststellen.
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Der Artikel "Fibrin fibers have extra-ordinary extensibility and elasticity" von Wenhua Liu et al. ist in "Science" (Bd.313, S.634, 3.August 2006) erschienen.
->   Studie
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Neue Methode macht die Fasern sichtbar
Blutgerinnsel bilden sich, wenn eine Komponente des Blutplasmas - Fibrinogen - zur Vernetzung angeregt wird. Das mechanische Verhalten ganzer Fasernetze ist bereits gut erforscht, mikroskopische Untersuchungen waren bislang aufgrund der Kleinheit von Fibrinfäden kaum möglich.

Durch die Entwicklung einer kombinierten Methode ist dies den Forschern jetzt gelungen. Dabei wurden die nur 100 Millionstel Millimeter dünnen Fasern mit Hilfe der Spitze eines Rasterkraftmikroskops gedehnt. Ein Fluoreszensmikroskop hat diesen Vorgang festgehalten.
Effektive Wundheilung durch Dehnbarkeit
Dabei wurde die erstaunliche Elastizität der Fibrinfäden sichtbar, welche alle bekannten Proteinfäden übertrifft. Diese Dehnbarkeit ist für die Blutgerinnung wesentlich. Ganze Fasernetze besitzen zwar die nicht die gleiche Elastizität wie ein einzelner Faden, aber die Flexibilität in alle Richtungen und ihre Widerstandsfähigkeit ermöglichen so zum Beispiel eine effektive Wundheilung.

Laut Liu eröffnet das Wissen über die Fasereigenschaften neue Möglichkeiten, mechanische Modelle von Blutgerinnsel zu testen.

[science.ORF.at, 4.8.06]
->   Fibrin (Wikipedia)
->   Wenhua Liu
->   Wake Forest University
->   Mehr zum Thema Blutgerinnung in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010