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Borkenkäfer bedrohen weiter heimische Forste  
  Borkenkäfer stellen auch 2006 die Hauptbedrohung der heimischen Wälder dar. Inwieweit sich der heiße und sehr trockene Juli auswirken wird, ist nach Ansicht eines Experten aber noch unklar.  
Tatsache sei aber, dass der so genannte Populationsdruck der Käfer nach dem traurigen Rekordjahr 2005 sehr hoch ist, so Hannes Krehan, Experte am Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft (BFW).
Juli-Hitze hat keine unmittelbaren Folgen
Dass sich das Juli-Wetter extrem auf den Käferbefall auswirken wird, glaubt Krehan nicht. Dazu war die Periode zu kurz, es hat zwischendurch doch immer wieder geregnet. Schlecht für die Bäume ist lang anhaltende Trockenheit, wie etwa im Jahr 2003.

Durch den dann steigenden Flüssigkeitsmangel sinkt der so genannte Harzdruck, durch den gut im Saft stehende Bäume eindringende Käfer bekämpfen.

Sobald die Käfer eine Wunde in den Baum genagt haben, setzt Harzfluss ein, der langsame, klebrige Strom schwemmt den Eindringling effektiv aus.
Langer Winter hat Bäumen gut getan
Gut getan hat den Bäumen der vergleichsweise lange Winter und der feuchte, kühle Frühling. Aber auch diese Witterung hat ihre Schattenseiten, so haben Pilzerkrankungen zugenommen, verursacht etwa durch Rost- oder Blattfäulepilze, berichtete Krehan. Und durch Pilze geschwächte Bäume sind wiederum ein gefundenes Fressen für die Borkenkäfer.
Windschäden von 2002
Das Hauptproblem bezüglich der gefürchteten Forstschädlinge ist aber, dass seit den großräumigen Windwürfen 2002 sehr hohe Käferzahlen gibt.

"Der Populationsdruck ist hoch", wie es die Fachleute ausdrücken. Bei niedrigen Käferzahlen werden hauptsächlich kranke und geschwächte Bäume befallen, ist der Populationsdruck hoch, erwischt es zunehmend auch gesunde Pflanzen.
Borkenkäfer vor allem 2005 eine Plage
Der bisherige Höhepunkt der Borkenkäferplage war 2005, es fielen über 2,5 Millionen Festmeter Schadholz an. Zum Vergleich, in schwachen Borkenkäfer-Perioden liegt dieser Wert meist um 500.000 Festmeter.

Krehan befürchtet, dass es heuer ähnliche wenn nicht sogar höhere Zahlen als 2006 geben könnte. Allerdings haben die Auswertungen über das eigens eingerichtete Borkenkäfer-Monitoring des BFW erst begonnen.

[science.ORF.at/APA, 7.8.06]
->   Borkenkäfer-Dossier (waldwissen.net)
->   BFW
->   Mehr zum Thema Borkenkäfer in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010