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Fettleibigkeit: Gehirn-Rezeptoren entscheidend  
  US-Forschern zufolge entscheidet die Zahl der Orexin-Rezeptoren im Gehirn darüber, ob Tiere zur Fettleibigkeit neigen. Tiere mit vielen Rezeptoren bewegen sich demnach mehr - und sind daher schlanker.  
Das hat ein Team um Catherine M. Kotz von der University of Minnesota anhand von Versuchen mit Ratten herausgefunden.
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Der Artikel "Elevated hypothalamic orexin signaling, sensitivity to orexin A and spontaneous physical activity in obesity resistant rats" wird in der Fachzeitschrift "American Journal of Physiology - Regulatory, Integrative and Comparative Physiology" erscheinen.
->   Journal
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Schlank: Mehr Rezeptoren für Botenstoff
Je nachdem, ob schlank oder fettleibig, liegen entsprechende Strukturen vor: Im Gegensatz zu den fettleibigen Ratten wiesen die Hirne der schlanken Ratten eine größere Anzahl von Rezeptoren für den Appetit anregenden Botenstoff Orexin im Hypothalamus auf.

Die Gehirne von schlanken Ratten sind damit sensibler für das Neuropeptid-Hormon, das nicht nur den Appetit fördert, sondern auch zu mehr physischer Bewegung anregt.

"Die stärkere Ausprägung von Orexin-Rezeptoren lässt vermuten, dass das Rattenhirn empfänglicher für das Orexin ist, das vom Hirn produziert wird", so Kotz: "Die Ergebnisse streichen heraus, dass es eine biologische Basis dafür gibt, ein 'Couch Potato' zu sein."
->   Orexin - Wikipedia
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Inzwischen mehr Übergewichtige als Hungernde in der Welt
Zu viel und zu fettes Essen ist heute weltweit ein größeres Problem als zu wenig Nahrung: Weltweit litten inzwischen eine Milliarde Menschen an Fettleibigkeit, dagegen nur noch 800 Millionen Menschen an Hunger, berichteten Agrar-Experten laut Presseagenturen am Montag bei einer Konferenz in Australien. Mit rasender Geschwindigkeit sei die "hungernde" in eine "übergewichtige Welt" umgeschlagen, berichtete der US-Agrarökonom Barry Popkin bei einer internationalen Fachtagung nahe der ostaustralischen Stadt Brisbane. Dabei sei Fettleibigkeit mit ihren zahlreichen gesundheitsschädigenden Konsequenzen längst nicht mehr nur ein Merkmal der reichen Industriestaaten.
->   Konferenz IAAE 2006 (12.-18. August 2006)
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Zappelphilipp: Automatisch schlanker?
Die durch das Orexin bewirkte häufige - eher unbewusste - Bewegung wie etwa das Zappeln führe dabei zu einer ständigen Verbrennung von Kalorien und könnte den Forschern zufolge helfen, das Gewicht zu kontrollieren: Man bräuchte nur ein Medikament entwickeln, das diese Bewegung stimuliert.

"Viele Menschen setzen eher auf eine Diät, doch es könnte für einige Personen besser sein, sich mehr zu bewegen, um das Gewicht zu kontrollieren", so das Fazit der Forscherin.

[science.ORF.at/APA/AP, 14.8.06]
->   American Physiological Society
->   Minnesota University: VA Medical Center
->   Alle Beiträge zum Stichwort Fettleibigkeit im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010