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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Industriestaaten droht Wasserknappheit  
  Wasserknappheit bedroht nicht nur Entwicklungsländer, sondern auch reiche Industriestaaten wie Spanien, die USA, Japan und Teile Großbritanniens. Dies geht aus einem WWF-Bericht hervor.  
Als Gründe nannte die Umweltorganisation Klimawandel, Verschmutzung sowie die Verschwendung von Wasser.
2,6 Milliarden Menschen ohne gesicherten Zugang
Rund 1,1 Milliarden Menschen haben laut der Analyse keinen geregelten Zugang zu Wasser, für etwa 2,6 Milliarden ist die Versorgung mit dem kostbaren Gut nicht gesichert. Die Wasserknappheit trifft - wie oftmals vermutet - nicht nur Entwicklungsländer, sondern auch reiche Industrieländer.

Als Ursachen für das wachsende Problem nannte der Bericht den Klimawandel, die zunehmende Verschmutzung des Grundwassers sowie den ungeregelten Verbrauch des Wassers in der Landwirtschaft. Besonders in mediterranen Ländern wie Spanien sei dies ein Problem.
Negative Bilanz
Metropolen wie Houston und Sydney verbrauchten weit mehr Wasser, als auf natürliche Weise neu entstehe, hieß es. In der Londoner Kanalisation versickere auf Grund von desolaten Wasserleitungen jeden Tag der Inhalt von 300 großen Schwimmbecken. In weiten Teilen Europas und der USA werde mehr Grundwasser gefördert als neu entstehe. Zudem bereite die Belastung mit Umweltschadstoffen immer ernstere Probleme.
Keine guten Noten für Österreich
Auch Österreich könnte in Zukunft von der Wasserknappheit betroffen sein: "Österreich hat eine große Verantwortung, nicht nur im eigenen Land sondern auch international", sagte WWF-Süßwasserexperte Martin Geiger. Österreich hätte mit 160 Litern pro Einwohner einen höheren Wasserverbrauch als Deutschland (127 Liter pro Einwohner).

Geiger kritisierte auch, dass Österreich die UN-Konvention über die internationalen Wasserwege von 1997 noch immer nicht unterschrieben hat. Es braucht 35 Staaten, bis diese Konvention zum Schutz des Trinkwassers in Kraft treten kann.

Eine Lösung des Problems sieht der WWF in dem sorgsamen und sparsamen Umgang mit dem Wasser, Bewusstseinsbildung und eine bessere Regelung der Landwirtschaft in den betroffenen Ländern.

[science.ORF.at/dpa, 16.8.06]
->   WWF - Wassermangel in den Industrienationen
 
 
 
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01.01.2010