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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Europas Seen werden immer wärmer  
  Europas Seen werden bis in die tiefen Schichten hinab immer wärmer. Das ist eines der Ergebnisse des EU-Projekts CLIME ("Climate and Lake Impacts in Europe"), an dem auch das Institut für Limnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Mondsee beteiligt war.  
Die Entwicklung habe zudem weit reichende Konsequenzen auf das Ökosystem See: Die Algen nehmen zu, die Wasserqualität sinkt.
Temperaturanstieg: Ein Grad in 100 Jahren
Forscher untersuchten den Einfluss klimatischer Veränderungen auf die Temperaturen in tiefen Schichten europäischer Seen. Im Schnitt stellten die Wissenschafter in den vergangenen zwei bis fünf Jahrzehnten einen Temperaturanstieg von 0,1 bis 0,2 Grad Celsius pro Jahrzehnt fest.

Hochgerechnet auf 100 Jahre würde das einem Anstieg von einem Grad Celsius entsprechen, so Martin Dokulil vom ÖAW-Institut für Limnologie, der mit seinem Team Langzeitdaten - unter anderem vom Mondsee im Salzkammergut analysierte.
Sauerstoffgehalt verändert
Höhere Temperaturen können mittelfristig die Sauerstoffverhältnisse im Tiefenwasser verschlechtern sowie die Mischungsvorgänge verändern. Beides hätte nachteilige Folgen für die Biologie der Seen, vor allem für die Fische. Untersucht wurden stehende Gewässer im Flachland und in alpinen Regionen.

Der Mondsee reagiere auf eine Veränderung der Umweltbedingungen sehr sensibel und eigne sich daher besonders zum Monitoring von Klimaveränderungen.

Die Forscher gehen davon aus, dass der Temperaturanstieg in den tiefen Schichten erst in den vergangenen Jahrzehnten begonnen haben dürfte: Daten vom Mondsee und anderen österreichischen Bergseen - wie etwa dem Hallstättersee - weisen auf keine signifikanten Temperaturänderungen vor den 1940er-Jahren hin, erläuterte Dokulil am Freitag in einer Aussendung.
Modelle entwickelt
Im Zuge von CLIME wurden direkte und indirekte Einflüsse von Wetterveränderungen auf europäische Seen bewertet. Eines der Hauptziele von CLIME war die Entwicklung mathematischer Modelle zur Simulation der Auswirkungen von Wetteränderungen sowohl für die Zukunft als auch die Vergangenheit.

Diese Modelle basieren auf Langzeitbeobachtungen an einer Vielzahl von Gewässern in Europa und sollen der Vorhersage des Einflusses künftiger Wetterstörungen dienen.

[science.ORF.at/APA, 18.8.06]
->   CLIME
->   Institut für Limnologie der ÖAW
 
 
 
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01.01.2010