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Presseagenturen bestimmen Wissenschaft in Medien  
  Eine österreichische Untersuchung hat die Quellen der Wissenschaftsberichterstattung in den Medien erhoben: Fachmedien und Agenturen bestimmen maßgeblich, was gebracht wird.  
Nachrichtenagenturen und Fachmedien wie "Nature" oder "Science" dominieren die Wissenschaftsberichterstattung in den österreichischen Medien.

Zu diesem Ergebnis kommt eine empirische Untersuchung des Medienhauses Wien mit Unterstützung des Zentrums für Innovation und Technologie (ZIT) in Tageszeitungen, Online-Portalen und Magazinen.

Rund 45 Prozent aller Berichte basieren auf Informationen bzw. Artikeln in Fachmedien, allen voran den anglo-amerikanischen Wissenschaftszeitschriften.
Nachrichtenagenturen als Filter
"Gefiltert" und in die Zeitungs- bzw. Online-Redaktionen transportiert werden die Themen durch die Nachrichtenagenturen: In den Onlinemedien sind fast 90 Prozent aller Berichte von Nachrichtenagenturen übernommen, in den Tageszeitungen rund 60 Prozent.

Als Begründung für das häufige Zurückgreifen auf diese Quellen gaben befragte Journalisten in tagesaktuellen Medien vor allem "Ressourcenmangel" wie Personalknappheit, Zeitdruck oder den wachsenden Bedarf an Spezialisierung an.
Schwerpunkt auf Naturwissenschaften und Medizin
Folge der Dominanz von Fachmedien wie "Nature" oder "Science" bzw. der Ausrichtung auf die Nachrichtenagenturen ist unter anderem eine Konzentration auf naturwissenschaftliche und medizinische Themen: In den Wissenschaftsressorts sind rund 36 Prozent der Artikel der Medizin und 33 Prozent der Naturwissenschaft gewidmet.

Human-, Geistes- und Sozialwissenschaften kommen auf 19 Prozent, Technik auf neun Prozent.
Gesellschaftswissenschaften außerhalb des Ressorts
Etwas gleichmäßiger ist die Verteilung, wenn man die Berichterstattung über Wissenschaft in allen Ressorts betrachtet: Dann kommt die Medizin auf 28, die Naturwissenschaften auf 26, die Human-, Sozial- und Geisteswissenschaften auf 23, die Technik auf elf Prozent und die Wirtschaftswissenschaften auf zehn Prozent.

Das bedeutet, dass Themen wie etwa Geschichte oder Archäologie eher auf Chronik- als auf Wissenschaftsseiten ihren Platz finden, Politikwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften oder Psychologie quer über das ganze Blatt zur Interpretation gerade aktueller Fragen.

Grundlage der Untersuchung war eine Analyse der Wissenschaftsberichterstattung in "Standard", "Presse", "profil", der "Falter"-Wissenschaftsbeilage "Heureka" sowie der Onlinemedien "ORF Science" und "derstandard.at/Wissenschaft" im Zeitraum Juli bis September 2005.

[science.ORF.at/APA, 22.8.06]
->   Zentrum für Innovation und Technologie
->   Medienhaus Wien
Mehr zum Thema in science.ORF.at:
->   Gute Science-Berichte in Fachmagazinen und Web (26.8.04)
 
 
 
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01.01.2010