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Joghurt-Bakterium soll HIV-Wirkstoff produzieren  
  Ein Joghurt-Bakterium könnte möglicherweise beim Kampf gegen Aids helfen: Forschern gelang es, in das Bakterium ein Gen für ein "Mikrobizid" einzuschleusen, das eine HIV-Infektion verhindern kann.  
Das Experiment gelang mit dem Lactobacillus im Tierversuch. Wie es im britischen Magazin "New Scientist" heißt, produzierte das veränderte Milchbakterium, das auch natürlicherweise in der Scheidenflora vorkommt, genügend Mikrobizide, um die Vervielfältigung der Aidsviren zu stoppen.
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Der Artikel "A spoonful of bacteria could help to fend off HIV" ist in dem Magazin "New Scientist" (Bd. 191, S. 17, 7. Oktober 2006). Die Studie soll demnächst in der Fachzeitschrift "Antimicrobial Agents and Chemotherapy" (Bd. 50, S. 3250) veröffentlicht werden.
->   "New Scientist"
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Mikrobizid-Gene in DNA-Ring
Schon seit längerem versuchen Forscher, Gene des Mikrobizids Cyanovirin-N in den DNA-Ring eines Bakteriums zu integrieren. Bisher war diese Konstruktion aber so instabil, dass die Gefahr bestand, das fremde Gen könne wieder herausrutschen und seine Umgebung schädigen.

Peter Lee von der Universität Stanford in Kalifornien schaffte es nun aber, das Mikrobizid-Gen recht stabil im Hauptchromosom des Lactobacillus zu verankern. "Das ist ein Meilenstein", sagte Jim Turpin vom Mikrobizid-Programm der US-Gesundheitsinstitute.
"Bakterieller Bioschild"
Der Vorteil dieses Ansatzes gegenüber einem Mikrobizid-haltigen Gel ist es, dass die Bakterien über einige Tage hinweg schützend in der Scheide wirken. Vor allem für Frauen in Afrika wäre ein solcher bakterieller Bioschild von hohem Nutzen - nicht zuletzt, weil er preiswert und leicht anzuwenden ist.

[science.ORF.at/APA/dpa, 5.10.06]
->   Lab of Peter P. Lee - Stanford
->   Mikrobizid - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010