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Nordkoreas Atombombentest an Nachweisgrenze  
  Der kürzlich verkündete Atombombentest Nordkoreas wird nach Einschätzung französischer Experten von außerhalb des Landes womöglich nie belegbar sein. Der Grund: zu schwache seismische Signale.  
Für die Bewertung der gemessenen Erschütterungen müssten noch eine Reihe von Tests gemacht werden, sagte der Sprecher des französischen Atomenergiekommissariats, Xavier Clément, am Mittwoch in Paris.

Es könne "angesichts der Schwäche der Signale im Vergleich zu den Hintergrundgeräuschen" sein, dass dies kein eindeutiges Ergebnis bringe. Die Signalstärke lag laut Clément gerade noch in dem Bereich, den die Messstellen der UNO-Kontrollbehörde für Atomversuche (CTBTO) wahrnehmen könnten.
Störgeräusche eliminieren
Für die Zündung einer Atombombe sei die gemessene Energie schwach, sagte Clément. Sie habe sicher nicht dem entsprochen, "was derjenige erwartet hat, der sie durchgeführt hat". Clément erläuterte zur Auswertung der Signale, bei einer Atombombe zeigten seismische Bewegungen normalerweise einen sprunghaften Anstieg, bei herkömmlichem Sprengstoff sei dieser dagegen schwächer. "Aber das ist eine Nuance."

Wegen der Schwäche der Signale aus Nordkorea könne der Unterschied vielleicht nicht festgestellt werden. Clément verglich dies mit einem Menschen, der in einer Halle über zehn Meter einem anderen etwas mitteilen wolle. Durch die Störgeräusche in dem Raum verstehe der Angesprochene nichts. "Wir arbeiten mit Filtern und versuchen, so viele Daten wie möglich von Seismographen zu bekommen", sagte Clément zu Nordkorea. "Das braucht Zeit".

[science.ORF.at/APA/AFP, 12.10.06]
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01.01.2010