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Forschung: EU wird Barcelona-Ziel klar verfehlen  
  Die EU wird das Barcelona-Ziel - eine Forschungsquote von drei Prozent bis 2010 - klar verfehlen. Selbst dann, wenn alle Mitgliedstaaten ihre nationalen Reformprogramme umsetzen würden.  
Selbst in diesem optimistischen Szenario betrüge die EU-weite Forschungsquote im Jahr 2010 nur 2,6 bis 2,7 Prozent des BIP, betonte Xabier Goenaga von der Generaldirektion Forschung der EU-Kommission bei einer Tagung in Wien.
Der Weg als Ziel?
Gleichzeitig schränkte Goenaga ein, dass es nicht nur um ein Erreichen dieses Ziels gehe: Es könne durchaus wichtiger sein, auf welche Weise man sich diesem annähere. Die meisten 2005 vorgelegten nationalen Reformprogramme wären ziemlich ambitioniert gewesen.
Globale Überholmanöver
Der Rektor der Technischen Universität (TU) Graz, Hans Sünkel, warnte mit einem Zitat aus der britischen Zeitung "Economist" Europa sogar, sich damit zu beschäftigen, bis 2010 die USA zu überholen. Vielmehr müsse man sich darauf konzentrieren, sich nicht selbst von China und den asiatischen Tigerstaaten überrunden zu lassen.

Lob gab es dagegen für Österreich: Hierzulande habe man gute Chancen, die Forschungsquote bis 2010 auf drei Prozent zu steigern. Man sei dafür "almost perfectly on the track", so Sünkel.
Österreich über EU-Schnitt
Ähnlich äußerten sich Gerhard Riemer, Bereichsleiter für Bildung und Forschung in der Industriellenvereinigung, und Forschungsrats-Generalsekretär Ludovit Garzik.

Österreich habe einen beachtlichen Aufholprozess in der Forschungspolitik hinter sich gebracht, die Forschungsquote sei in den vergangenen sechs Jahren von 1,9 auf 2,43 Prozent gestiegen und liege nun deutlich über dem EU-Durchschnitt.

Riemer nannte als wichtigste Rahmenbedingungen für eine weitere Steigerung einen erfolgreichen Start des Institute for Science and Technology (ISTA), eine Exzellenzinitiative an den Unis sowie eine Konzentration der Forschungsagenden in nur zwei Ministerien.

Garzik wiederum möchte außerdem auch die verschiedenen Programme aus den Ministerien in die neuen Förderorganisationen auslagern.

[science.ORF.at/APA, 13.10.06]
 
 
 
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01.01.2010