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Hubschrauber simuliert Satelliten  
  Satellitensignale sind schwach - eine Vorhersage der Empfangsqualität in Innenräumen ist derzeit nicht möglich. Die steirische Forschungsgesellschaft Joanneum Research will dem nun Abhilfe schaffen.  
Sie erstellt derzeit im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation ESA ein Modell. Und zwar mit Hilfe von Testsendern in Hubschraubern, die Satelliten simulieren.
Barrieren und Reflexionen
Projektleiter ist Erwin Kubista vom Grazer Forschungsinstitut für Angewandte Systemtechnik bei Joanneum Research. Kubista im ORF-Radio gibt einige Beispiele für Fragestellungen, die durch die Versuche beantwortet werden sollen:

"Wie stark wird ein Signal durch eine Wand gedämpft? Wie viel kommt noch durch ein Fenster durch? Woher kommen Reflexionen?"
Hubschraubertests in Graz und Wien
Allerdings werden im Forschungsprojekt keine "echten" Satellitensignale verwendet, sondern ein Bundesheer-Hubschrauber umfliegt mit einem Testsender ausgewählte Gebäude - vor einer Woche z.B. den Flughafen Graz, ein Einkaufszentrum, ein Einfamilienhaus, das "Haus der Forschung" in Wien oder heute Vormittag den Wiener Millennium-Tower. Kubista auf Radio Österreich 1:

"Mit dem Hubschrauber haben wir die Möglichkeit, alle nur möglichen Einfallswinkel abzudecken, indem wir ihn in unterschiedliche Höhen und Entfernungen dirigieren."
Ziel: Internationale Norm für Satelliten
Bisher haben die Bundesheerpiloten für die Forscher von Joanneum Research 22 Flugstunden absolviert. Weitere Messungen werden in Finnland erfolgen (durch finnische Projektpartner).

In neun Monaten sollen die Daten analysiert und verwertet sein, hofft Kubista. Ziel der Messungen ist ein Modell. Daraus soll in zwei, drei Jahren eine internationale Norm zur Planung von Satellitensystemen und der Kommunikation von Sendern und Empfängern in Gebäuden entstehen.

Für das Forschungsprojekt stellt die ESA 600.000 Euro zur Verfügung; österreichische, öffentliche Forschungsgelder gibt es keine. Die ESA-Zuwendung muss von Joanneum Research mit den Projektpartnern (wie z.B. dem Österreichischen Bundesheer; der Universität Oulu in Finnland; der Firma Elektrobit Finnland; der Universidade deViga in Spanien und dem EADS-Konzern) geteilt werden.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft, 25.10.06
->   Joanneum Research
 
 
 
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01.01.2010