News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Gendefekt bei Darmentzündungen entdeckt  
  Ein Forscherteam aus Kanada und den USA hat eine Genmutation entdeckt, die an chronischen Darmentzündungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa beteiligt ist.  
Diese Leiden, die als Inflammatory Bowel Disease (IBD) zusammengefasst werden, quälen die Betroffenen etwa durch ständige Bauchschmerzen, Durchfall und Blutungen im Magen- und Darmbereich.

Das Team um Judy Cho von der Yale-Universität in New Haven hofft, dass neue Behandlungsformen möglich werden.
...
Die Studie "Genome-Wide Association Study Identifies IL23R as an Inflammatory Bowel Disease Gene" ist online in "Science" erschienen (doi: 10.1126/science.1135245; 27.10.06).
->   Abstract der Studie
...
Mutation von Interleukin-23
Das betreffende Gen Interleukin-23 (IL-23) spielt laut Cho "eine wichtige Rolle beim Auslösen von Entzündungen an Organen". Optimistisch stimmt die Forscher, dass sie unter den IL-23- Mutationen auch jene identifizieren konnten, die vor Entzündungen wie Morbus Crohn schützt.

"Eine Mutation beugt ganz offensichtlich gegen Entzündungen im Darmbereich vor und könnte uns als entscheidende Zielscheibe bei der Entwicklung von Medikamenten dienen", meint Cho.
300.000 DNA-Bausteine durchsucht
Das Forscherkonsortium hatte sich angesichts der Beobachtung, dass Morbus Crohn und andere Darmentzündungen in manchen Familien gehäuft auftreten, auf die Suche nach genetischen Faktoren gemacht.

Sie durchsuchten das Erbgut von Patienten nach Auffälligkeiten und überprüften dabei 300.000 DNA-Bausteine. Dabei stießen sie auf Veränderungen in drei Genen, von denen sich das IL-23-Gen als das am weitesten verbreitete unter IBD-Patienten erwies.

[science.ORF.at/APA/dpa, 27.10.06]
->   Judy Cho, Yale
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010