News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 
Graugänse in Grünau auch zu Martini sorgenfrei  
  Am 11. November ist Martini - zum Namensfest des heiligen Martin werden gerne Gänse verspeist. Sorgenfrei bleiben aber auch an diesem Tag die Graugänse der Konrad-Lorenz-Forschungsstation in Grünau.  
Sie genießen den Status "wissenschaftlicher Mitarbeiter" und stehen unter besonderem Schutz.
Kein menschenbedingter Gänseschwund
Das Privileg, die Gänse zu jagen, stehe einzig und allein dem Fuchs zu, sagte Stationsleiter Kurt Kotrschal. Menschenbedingten Gänseschwund um Martini hat er bisher noch nicht bemerkt.

Eine Konrad-Lorenz-Gans zu erlegen und mit Rotkraut und Knödel zu servieren, würde er auch niemanden raten.
Werden höchstens nach Unfällen verspeist
Trotz ihrer Verbundenheit mit den Tieren haben die Grünauer Wissenschaftler nichts gegen ein zünftiges Gansl-Essen einzuwenden. Ihre Forschungsobjekte haben aber deshalb "noch nie" dran glauben müssen.

Sie kommen lediglich in tragischen Ausnahmefällen auf den Tisch, nämlich nach einem tödlichen Unfall. Dann könne es schon sein, dass die Forscher das Opfer "mit Andacht, Trauer und Rotwein" verspeisen, so Kotrschal.
Forschung seit 30 Jahren
Die Gänseschar in Grünau ist die einzige Wirbeltiergruppe der Welt, die schon seit mehr als 30 Jahren wissenschaftlich erforscht wird. Die ersten Aufzeichnungen gehen zurück auf Nobelpreisträger und "Gänsevater" Konrad Lorenz.

Der Verhaltensforscher begann im Alter von 70 Jahren, die frei fliegenden Graugänse in den Mittelpunkt seiner Arbeit zu stellen und erlangte damit Weltruf. Heute beschäftigt das ganze Projekt sechs bis sieben Leute und verfügt über ein Budget von rund 300.000 Euro pro Jahr.

[science.ORF.at/APA, 6.11.06]
->   Konrad-Lorenz-Forschungsstation in Grünau
->   Martini (AIEOU)
->   Mehr über Konrad Lorenz in science.ORF.at
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010