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NS-Regime: Historiker kritisiert FPÖ-Abgeordneten  
  Die Aussagen des FPÖ-Abgeordneten Wolfgang Zanger über die "guten Seiten am Nationalsozialsozialismus" erzürnen den renommierten Zeithistoriker Oliver Rathkolb. Die Inhalte seien "völlig inkorrekt".  
Zangers Aussagen entsprächen "nicht in Ansätzen" der Allgemeinbildung eines Nationalratsabgeordneten, so Rathkolb am Mittwoch im Gespräch mit der APA. Zanger bezeichnet er als "heftiges Kaliber" und "am Rande der Wiederbetätigung".
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Kriegsvorbereitung, nicht Beschäftigungsprogramm
Der von Zanger ins Treffen geführte Bau der Autobahnen unter dem NS-Regime sei nicht nur kein Beschäftigungsprogramm gewesen, sondern Teil der Kriegsvorbereitung. Außerdem seien die Bauarbeiten großteils gar nicht fertig gestellt worden, so der Historiker.

Auch die Tatsache, dass der Freiheitliche von Adolf Hitler nur als "Führer" gesprochen hat, ist für Rathkolb "inakzeptabel": "Dazu ist nichts mehr zu sagen."
Anzeige wegen Fechtens bei Minderjährigen möglich
Eine Anzeige gegen den Politiker nach dem NS-Verbotsgesetz hält Rathkolb nicht für Erfolg versprechend, denn er habe sich nur "am Rande der Wiederbetätigung" bewegt.

Sehr wohl könnte Zanger aber in einer anderen Sache eine Anzeige der Staatsanwaltschaft drohen, nämlich wegen der Fechtübungen in der "Bude" der schlagenden Schülerverbindung "Corps Austria", bei denen offenbar Minderjährige Verletzungen davongetragen haben. Sollte es sich bei den jungen Leute tatsächlich um Minderjährige gehandelt haben, sei das ein "Offizialdelikt": "Da hört sich alles auf."

[science.ORF.at/APA, 8.11.06]
 
 
 
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01.01.2010