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Hoher Blutzucker: Drei Millionen Tote jährlich  
  Mehr als drei Millionen Menschen sterben jedes Jahr weltweit an den Folgen eines zu hohen Blutzuckerspiegels. Damit ist erhöhter Blutzucker eine der fünf häufigsten Todesursachen weltweit.  
Er sei damit hauptverantwortlich für tödliche Erkrankungen von Herz und Gefäßen, berichtet das britische Medizinjournal "Lancet".
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Der Artikel "Global and regional mortality from ischaemic heart disease and stroke attributable to higher-than-optimum blood glucose concentration: comparative risk assessment" ist in der Fachzeitschrift "The Lancet" (Bd. 368, S. 1651, 11. November) erschienen.
->   The Lancet
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Auch leicht erhöhte Werte gefährlich
Die Autoren betonen, dass schon vergleichsweise leicht erhöhte Blutzuckerwerte - solche, bei denen Ärzte noch nicht von einer Zuckerkrankheit (Diabetes) sprechen - tödliche Folgen haben könnten. Für ihre Studie werteten die Autoren medizinische Daten aus 52 Ländern aus.
"Volkskrankheit des 21. Jahrhunderts"
Diabetes gilt als eine Volkskrankheit des 21. Jahrhunderts. An ihr sterben jährlich weltweit etwa 960.000 Menschen, schreibt die Gruppe um Majid Ezzati von der Harvard School of Public Health in Boston (US-Bundesstaat Massachusetts).

Am 14. November ist Weltdiabetestag. Bei zahlreichen Veranstaltungen machen Experten auf die Krankheit und ihre Folgen aufmerksam.
Einfache Prävention: Ernährung und Sport
Schon einfache, vorbeugende Maßnahmen könnten das Risiko für einen erhöhten Blutzuckerspiegel deutlich senken. Würden diabetesgefährdete Menschen regelmäßig zu Ernährung und Sport beraten und veränderten diese ihr Verhalten entsprechend, verringere sich das Risiko für eine Erkrankung um mehr als die Hälfte, berichten finnische Forscher.

Sie beobachteten mehr als 500 Frauen und Männer über mehrere Jahre. Dieser positive Effekt wirke auch nach dem Ende der Beratung nach. Noch drei Jahre nach Ende der Beratung sei das Diabetesrisiko um ein Drittel geringer gewesen als bei Patienten ohne Beratung.
Problemfall: Ärmere Länder
Gerade in ärmeren Ländern könne eine derartige Beratung aber nicht immer gewährleistet werden, betont Mauricio Avendano von der Universitätsklinik in Rotterdam in einem begleitenden Kommentar.

Dort sollten daher zunächst die Bedingungen für ein gesundes Leben geschaffen werden. So müssten die Menschen besseren Zugang zu gesunden Nahrungsmittel erhalten.

[science.ORF.at/dpa, 10.11.06]
->   Harvard School of Public Health, Boston
->   Alle Beiträge zum Stichwort Blutzucker in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010