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Ressourcen: Auch trotz neuer Technologien knapp  
  Die technische Optimierung wird keinen Ausweg bieten: Energie-Ressourcen wie auch andere Ressourcen werden immer knapper, berichtet ein Forscher anlässlich eines Symposiums in Wien.  
"Wir werden uns in Zukunft bezüglich Ressourcenverbrauch freiwillig einschränken oder wir werden uns einschränken müssen", erklärte Tadej Brezina vom Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik der Technischen Universität (TU) Wien beim am Mittwoch in Wien vom "Club of Vienna" organisierten Symposium zum Thema "Technologiebedingte Ursachen des Wachstums".

Die Wissenschaftlerin hat unter der Leitung des renommierten Verkehrsexperten Hermann Knoflacher eine Studie zum Thema des Symposiums durchgeführt.
Verbrauch nimmt exponentiell zu
Brezina räumte darin mit der vielfach geäußerten Hoffnung auf, dass etwa der nach wie vor exponentiell wachsende Energie- und Ressourcen-Bedarf der Menschheit alleine durch technische Optimierungen gedeckt werden könnte.

Global gesehen nehmen Verbrauch und Konsumation - egal ob es jetzt um Energie oder auch Beton geht - immer noch mehr oder weniger exponentiell zu, so der Experte gegenüber der APA.
Einsatz von Maschinen in der Landwirtschaft
Um den Zusammenhängen von Technologie einerseits sowie Energie- und Ressourcenverbrauch andererseits auf die Spur zu kommen, hat Brezina etwa den Einsatz von Maschinen in der Landwirtschaft durchleuchtet.

"Eine deutliche Steigerung der landwirtschaftlichen Erträge hat es vor allem in den 1960er Jahren gegeben, als die Motorisierung noch mehr oder weniger am Anfang war", so Brezina.
Stärkere Motorisierung, dennoch weniger Nutzen
Auch heute wird die Motorisierung noch vorangetrieben, allerdings der zusätzliche Nutzen wird vergleichsweise immer geringer. Je ausgereifter die Technologie, desto geringer machen sich Verbesserungen in Hinblick auf Energieeinsatz-Nutzen bemerkbar.

Zu ähnlichen Ergebnissen kam Brezina bei der Untersuchung von Dünger und Düngereinsatz weltweit. Auch hier wiegen die technischen Verbesserungen bei der Herstellung die exponentiell steigenden Verbrauchsraten bei weitem nicht auf.
Technologien kein Allheilmittel
"Alles in allem werden Effizienzsteigerungen die Energieproblematik nicht lösen", so der Wissenschaftler. Die Hoffnung, dass die Gesellschaften ihr Verhalten nicht ändern müssen, weil neue Technologien der Heilsbringer sein werden, muss er daher ins Reich der frommen Wünsche verweisen.

Wenn Ressourcen zu Ende gehen, können wir uns aussuchen, ob wir uns rechtzeitig und freiwillig einschränken, oder ob wir irgendwann gezwungen sein werden, unser Verhalten zu ändern.

[science.ORF.at/APA, 15.11.06]
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01.01.2010