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Element 111 heißt offiziell "Roentgenium"  
  Das chemische Element 111 ist am Freitag offiziell auf den Namen "Roentgenium" (Rg) getauft worden. Das Element mit der - je nach Isotop - rund 280-fachen Masse von Wasserstoff wurde im Jahr 1994 entdeckt.  
2003 wurde es offiziell anerkannt, ein Jahr später akzeptierte die Internationale Union für reine und angewandte Chemie (IUPAC) den Namensvorschlag der GSI. Die IUPAC bestimmt die Namen neuer Elemente.
Wilhelm Conrad Röntgen geehrt
Mit dem Namen "Roentgenium" wird der Physiker Wilhelm Conrad Röntgen geehrt, der vor 111 Jahren am 8. November 1895 die nach ihm benannten Röntgenstrahlen entdeckte. Diese Entdeckung sei wegbereitend für das Verständnis der Atome und Atomkerne gewesen.

Der Name Röntgen solle nun weltweit bekannt werden, sagte Walter F. Henning, wissenschaftlicher Geschäftsführer der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI). Die Röntgenstrahlen sind nur im deutschsprachigen Raum nach ihrem Entdecker benannt, international heißen sie "X-Strahlen" ("X-ray") - eine Bezeichnung, die Röntgen zunächst selbst gewählt hatte.
Nur für Sekundenbruchteile stabil
Das Element 111 entsteht durch eine Kernfusion aus Nickel und Bismut, dem schwersten nicht radioaktiven Element. Es existiert im Labor nur wenige tausendstel Sekunden. "Bei der GSI haben wir das Element seit 1994 erst sechs Mal produziert, im Riken-Institut in Japan wurde es auch ein paar Mal nachgewiesen", sagte GSI-Sprecher Ingo Peter.

Inzwischen hat die GSI selbst noch das Element 112 entdeckt, und vor wenigen Wochen erzeugte ein russisch-amerikanisches Forscherteam ein noch namenloses Edelgas mit der Ordnungszahl 118.

Wissenschaftler versprechen sich von der Entdeckung neue Erkenntnisse für die Astrophysik. "Es geht aber auch um die generelle Frage, wie schwer Elemente sein können. Wenn wir das wissen, lernen wir viel über die inneren Kräfte des Atomkerns, über das Innerste der Materie", sagte Peter.

[science.ORF.at/dpa, 17.11.06]
->   Roentgenium - Wikipedia
->   IUPAC
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01.01.2010