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"Austrian Life Science Award" geht an Chemiker  
  Erstmals ist am Dienstag der "Austrian Life Science Award" vergeben worden: Der Förderungspreis für Nachwuchsforscher ging an den Tiroler Chemiker Herbert Oberacher.  
Das Erbgut zweier beliebiger Menschen unterscheidet sich voneinander um nur 0,1 Prozent. Zu eben diesem Unterschied forscht der frisch gekürte Preisträger.

Mit dem "Austrian Life Science Award" (10.000 Euro Preisgeld) sollen auch zukünftig ausgezeichnete Arbeiten aus den Bereichen Medizin, Biologie und Chemie gefördert werden.
Zweifacher "Weltrekordler"
Für die Arbeit des Chemikers Herbert Oberacher vom Institut für Gerichtliche Medizin der Universität Innsbruck könnte sich die medizinische Version des "Guinnes-Buchs der Rekorde" interessieren - sofern es eine gebe.

Denn der Wissenschaftler, der hauptsächlich zur gerichtsmedizinischen Personenidentifizierung forscht, hält mit dem von ihm entwickelten Verfahren gleich zwei Weltrekorde.
Molekulare Masse wird bestimmt
Mit einer speziellen Waage misst er das Gewicht der Moleküle des menschlichen Erbguts und kann daraus auf spezifische Merkmale bzw. Veränderungen in der Abfolge der DNA-Bausteine schließen.

Bei diesem Verfahren - der so genannten massenspektrometrischen Analyse von Nukleinsäuren - hält Oberacher zunächst einen "Längenweltrekord": "Keine andere Methode kann so lange Moleküle auf Veränderungen untersuchen wie wir es können", so Oberacher gegenüber Radio Ö1.

Zudem konnten bisher mit keiner anderen Vorgangsweise so viele unterschiedliche DNA-Moleküle einer Probe gleichzeitig typisiert werden.
Zur Identifizierung und Diagnostik
Das neue DNA-Analyseverfahren könnte etwa unterstützend bei besonders schwierigen Fällen der gerichtsmedizinischen Personenidentifizierung zum Einsatz kommen, sagt Oberacher: "Eine andere Anwendungsmöglichkeit wäre natürlich die medizinische Diagnostik, wenn man Gene nach Mutationen, die bestimmte Krankheiten verursachen können, durchsucht."

Die DNA-Analysemethode konnte mit Hilfe der Industrie und der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) entwickelt werden.

Tanja Malle, Ö1 Wissenschaft, 22.11.06
->   Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck
->   Austrian Life Science Award
 
 
 
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01.01.2010