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Schonende Bodenbearbeitung vermindert Erosion  
  Tiefes Pflügen, jahrzehntelang allgemein gängige Praxis in der Landwirtschaft, erhöht laut einer Studie der Universität für Bodenkultur die Erosion, also den Abtrag von Boden.  
Die Wissenschaftler um Andreas Klik, Professor am Institut für Hydraulik und landeskulturelle Wasserwirtschaft, verglichen an drei niederösterreichischen Standorten (Pyhra, Pixendorf und Mistelbach) die Konventionelle Bodenbearbeitung mit schonenden Verfahren und auch mit der so genannten Direktsaat.
30 Zentimeter, zehn Zentimeter und "Direktsaat"
Bei der konventionellen Methode wird der Boden mit dem Pflug etwa 30 Zentimeter tief gewendet. Diese Praxis wurde und wird vor allem deshalb angewendet, weil dadurch das Aufkommen von Unkraut dezimiert wird.

Bei der "Boden schonenden Methode mit Winterbegrünung" wird der Boden dagegen nur bis in eine Tiefe von rund zehn Zentimetern aufgelockert.

Bei der Direktsaat schließlich wird der Boden mit einer Scheibe geschlitzt, daraufhin wird sofort die frische Saat eingebracht und der Schlitz wieder verschlossen.
Abfluss ändert sich nicht, Erosion schon
Es zeigte sich, dass die unterschiedlichen Methoden kaum einen Einfluss auf den so genannten Oberflächenabfluss haben. Darunter verstehen die Experten das etwa bei Starkregen abfließende Wasser, das nicht in das Grundwasser versickert.

Sehr wohl haben die Methoden aber Auswirkungen auf den Bodenabtrag. Diese Erosion von fruchtbarem Boden ist nicht nur ein Verlust für die Äcker und Felder, sie belastet auch die abfließenden Gewässer und lässt mittel- und langfristig Stauseen verlanden, weil das Material dort letztendlich abgelagert wird.
Höhere Kosten weil Dünger verloren geht
Mit dem Boden werden vor allem bei der konventionellen Bodenbearbeitung auch Dünger und Pestizide abgeschwemmt. Die Untersuchungen haben gezeigt dass sich die Verluste an Stickstoff und Phosphor durch die schonenden Bearbeitungsmethoden deutlich mehr als halbieren lassen.

Nachdem der Dünger einen erheblichen finanziellen Faktor in der modernen Landwirtschaft darstellt, senkt die schonende Bodenbearbeitung auch die Kosten für den Landwirt.

Die Studien wurden vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) unterstützt.

[science.ORF.at/APA, 27.11.06]
->   Andreas Klik, Boku
->   FWF
 
 
 
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01.01.2010