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Österreichs F&E-Quote erstmals über OECD-Schnitt?  
  Österreich hat 2005 vermutlich erstmals eine höhere Forschungsquote als der OECD-Schnitt verzeichnet. Das geht aus dem am Montag veröffentlichten "OECD Science, Technology and Industry Outlook 2006" hervor.  
"Österreich ist auf dem Weg, vom Technologienehmer zu einer technologieintensiven Wirtschaft zu werden", betonte Dirk Pilat, Leiter der Abteilung Wissenschaft und Technologie der OECD, in einer Aussendung.

Allerdings müsse das "Bildungssystem besser an die Erfordernisse einer wissensbasierten Gesellschaft angepasst" werden.
2,35 Prozent des BIP
In Österreich lagen die F&E-Investitionen 2005 bei 2,35 Prozent des BIP. Zwar gibt es für die OECD auf Grund fehlender Angaben vieler Staaten noch keinen Mittelwert für das Jahr 2005 - da dieser aber in den Jahren davor relativ stabil bei ca. 2,25 Prozent lag, dürfte Österreich mit seinen Forschungsaufwendungen damit erstmals über dem Schnitt aller OECD-Staaten gelegen sein.

Zum Vergleich: 1995: Österreich 1,54 Prozent, OECD-Schnitt 2,07 Prozent; 2004: Österreich 2,24 Prozent, OECD-Schnitt 2,26 Prozent. Für 2006 hat die Statistik Austria für Österreich bereits eine Forschungsquote von 2,43 Prozent prognostiziert.
Lob für Steuerpolitik
Österreichs Innovationspolitik habe einen Beitrag zu dieser Entwicklung geleistet, konstatiert die OECD - "unter anderem durch den Ausbau der steuerlichen Anreize für Forschung und Entwicklung und durch Public-Private-Partnership-Programme für Forschungs-Kompetenzzentren".

Ein Indiz für die Qualität des industriellen Forschungsstandorts sei, dass rund 30 Prozent der F&E-Ausgaben des Unternehmenssektors aus dem Ausland finanziert würden. Österreich liege damit an der Spitze der OECD-Länder.
Musterländer: Israel, Schweden, Finnland
"Musterländer" bei der Forschungsquote sind Israel (4,69 Prozent), Schweden (3,95 Prozent, letzte verfügbare Daten aus dem Jahr 2003), Finnland (3,51 Prozent, 2004) und Japan (3,13 Prozent, 2004). Der EU-Schnitt lag 2003 dagegen bei nur 1,81 Prozent.
Chinas Aufstieg am beeindruckendsten
Global gesehen ist für die OECD die Entwicklung Chinas am spektakulärsten: Innerhalb von nur fünf Jahren habe die Volksrepublik ihre absoluten Forschungsausgaben verdoppelt und damit Japan überholt.

Damit stieg China hinter den USA zum zweitgrößten Investor in Innovationen auf: Nach den gegenwärtigen Trends werden die USA 2006 330 Mrd. Dollar (249 Mrd. Euro) für Forschung und Entwicklung ausgeben, gefolgt von China (136 Mrd. Dollar), Japan (129 Mrd.) und Deutschland (63 Mrd.).

In China wachsen die F&E-Ausgaben sogar noch schneller als die ohnehin boomende Wirtschaft - allein zwischen 1995 und 2004 hat die Forschungsquote von 0,6 auf 1,2 Prozent zugenommen. In den EU-25 gab es im gleichen Zeitraum quasi eine Stagnation bei 1,7 bis 1,8 Prozent.

[science.ORF.at/APA, 4.12.06]
->   OECD Science, Technology and Industry Outlook 2006
 
 
 
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01.01.2010